Hallenbad: Abgespeckte Sanierungsvariante stößt auf breite Zustimmung bei den Fraktionen

Für das Minara-Hallenbad zeichnet sich eine Lösung ab. Die Stadtverwaltung möchte in der nächsten Sitzung am Donnerstag, 25. Januar, eine abgespeckte Sanierungsvariante vorstellen, die im Gemeinderat auf breite Zustimmung stößt.

Bad Dürrheim. Bürgermeister Walter Klumpp hatte bereits im Vorfeld der Sitzung informiert, dass nach einer Sanierungsvariante gesucht worden sei, die sich innerhalb des vom Gemeinderat festgelegten Kostenrahmens von maximal 8,9 Millionen Euro brutto bewege. Das Ergebnis werde dem Gremium in der Sitzung am 25. Januar vorgestellt. Beginn der Sitzung ist um 19 Uhr im Haus des Gastes.

Die Variante wurde schon in nichtöffentlicher Sitzung präsentiert und fand beim Gemeinderat ein durchweg positives Echo.

Heinrich Glunz (CDU) informiert, wenn sich die Sanierungsvariante im vorgegebenen finanziellen Rahmen der 8,9 Millionen Euro bewege, werde das die CDU "sicherlich mittragen". Eine umfangreiche Generalsanierung von rund elf Millionen Euro lehne die Fraktion zwar aus Kostengründen ab. Aber die sich jetzt abzeichnende Variante begrenze sich vor allem auf eine technische Erneuerung, die sinnvollerweise auch energetische Maßnahmen einschließe.

Günter Tschida (Freie Wähler) hält die aktuelle Sanierungsvariante für "diskussionswürdig" und meint, dass der Vorschlag "durchaus positiv" von der Fraktion aufgenommen werden könnte.

Wolfgang Kaiser (LBU) weist gleichfalls auf eine "insgesamt positive Reaktion" der LBU-Fraktion auf die jetzige Planungsvariante hin. Der Ansatz der Fraktion sei schon immer gewesen, dass Bad Dürrheim eine Bäderstadt bleiben und eine Möglichkeit für Vereins- und Schulschwimmen haben müsse. Gerade das Schulschwimmen sei ja Bestandteil im Bildungsplan. Natürlich solle das Bad auch allen anderen schwimmbegeisterten Personen zugute kommen. Wenn die Variante finanziell machbar sei, sei er "selbstverständlich bereit, das Vorhaben zu unterstützen", so Kaiser. Er sei "guter Dinge", mit der jetzigen Sanierungsvariante "auf einem guten Weg" zu sein.

Finanziell tragbar

Hans Buddeberg (FDP) sieht gleichfalls die aktuelle Variante auf Linie der FDP. Die Finanzierung der maximal 8,9 Millionen Euro erscheine angesichts der guten Wirtschaftsdaten tragbar. Wenn sich das Vorhaben in diesem Rahmen bewege, "sind wir grundsätzlich dabei", so Buddeberg.

Andreas Nachbaur (SPD) ist Begeisterung anzumerken: Die Sanierungsvariante "finden wir im Ergebnis richtig klasse", fasst er die Haltung der SPD-Fraktion zusammen. Die Fraktion habe sich auch im Vorfeld für einen Erhalt des Hallenbads ausgesprochen, wenn der Kostenrahmen von 8,9 Millionen Euro eingehalten werde. Und das sei bei der neuen Planungsvariante offensichtlich der Fall. Erstaunlich sei, dass diese Version jetzt auftauche, nachdem jahrelang über das Thema diskutiert und viele Gutachten erstellt worden seien, die jeweils zu höheren Kosten einer Badsanierung oder eines Neubaus gekommen seien. Die jetzige Sanierungsvariante sieht Nachbaur "absolut positiv". Es handle sich nicht nur um "ein bisschen Flickschusterei", sondern eine Ertüchtigung des Hallenbades für die nächsten 20 bis 30 Jahre.

Nach der Gemeinderatssitzung Ende November sah die Situation noch anders aus. Damals hatte das Gremium eine Generalsanierung des Minara-Hallenbads mehrheitlich abgelehnt, ließ aber die Tür offen für einen Bürgerentscheid.

Unterschriften gesammelt

Mehrere Bürger haben zwischenzeitlich Unterschriften gesammelt für einen Erhalt des Minara. Sehr engagiert ist hierbei Klaus Eyssel, der in einer Aktion von Haus zu Haus etliche Einwohner unterschreiben ließ. Ein Großteil habe sich für den Erhalt des Minara ausgesprochen.

Eyssel weiß um die Diskussion im Gemeinderat wegen der Kosten. Wobei er bemängelt, dass für die Reparaturen des Minara nichts zurückgelegt worden sei und auch keine größere Saneriung erfolgt sei seit den über 40 Jahren Badebetrieb. Eyssel meint, er habe von der nun vorliegenden Sanierungsvariante gehört. Aber glauben, dass sich der Gemeinderat für einen Erhalt des Minara in dieser Form einsetze, glaube er erst am 25. Januar im Fall einer positiven Abstimmung.

Notfalls könnte über die Unterschriftensammlung ein Bürgerbegehren erwirkt werden und so noch über diese Schiene eine Entscheidung zum Minara in Form eines Bürgerentscheids auf den Weg gebracht werden. Die für ein Bürgerbegehren nötigen rund 750 Unterschriften seien auf jeden Fall beisammen. Wobei so etwas "auch in die Hose gehen könnte", meint Eyssel in Bezug auf ein unklares Abstimmungsergebnis der Einwohner.

Insofern hofft Eyssel auf ein klares Votum des Gemeinderats für den Erhalt des Minara in der Sitzung nächste Woche am Donnerstag.