Den Trubel, der im hinteren Bereich des in der Region beliebten Einkaufsgebietes herrscht, hätte man an den Eingängen zu diesem nicht für möglich gehalten. Menschenleere Parkplätze, an vielen Schiebetüren Zettel mit Hinweisen für die Post- und Paketboten, wo stattdessen die Sendungen abzuliefern sind, oder Hinweise auf die Möglichkeit, online einkaufen zu gehen. Modemarkt, Schuh-Center, Autowerkstatt, Sportgeschäft oder Elektronikfachmarkt – sie alle bieten dieser Tage ein ähnlich trostloses Bild. Geschlossen wegen des Coronavirus.
Wer seinen Weg mitten hinein ins Einkaufsparadies jedoch fortsetzt, wird dort überrascht. Das Gartencenter ist geöffnet. Orchideen, Frühlingsblumen, Tierbedarf, ja, sogar Geschenkartikel können die Kunden hier erstehen. Ein Mittfünfziger, der gerade ein paar Gräser und Kräuter für sein Gartenprojekt vom Einkaufswagen in seinen Kofferraum lädt, quittiert andere dennoch kopfschüttelnd: "Schauen Sie mal – die machen ja den reinsten Familienausflug hierher!" In der Tat: zwei Kinder hüpfen vergnügt über den Parkplatz auf den Eingang zu, die Eltern kommen lachend händchenhaltend hinterher. "Ich geh’ zu den Kaninchen", hört man sich das Mädel noch verabschieden. Abgesehen von Ausreißern wie diesen geht es drinnen ruhig zu. Persönliche Beratung gibt es nicht und nur wenig Verkaufspersonal verteilt sich auf die Fläche, aber das ist auch der einzige Manko, den die Kundschaft spürt – neben der Abtrennung an den Kassen, die eine Tröpfcheninfektion verhindern soll. "Wie lange wir noch aufhaben? Ich weiß es nicht. Ich glaube, solange die Regierung nicht sagt, dass Gartencenter zumachen müssen, passiert da nichts", sagt ein Mitarbeiter im Gespräch und verweist auf die vielen Regeln und Hinweistafeln, die aufgestellt wurden und Kunden zum sorgsamen Umgang mit diesem bisschen Freiheit anhalten sollen.
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