Wolfgang Kaiser und Martina Braun waren zu Gast beim Klinikforum Bad Dürrheim, das durch Heiko Biedehorn, Manfred Lucha, André Salinger, Jörg Wittmann und Uwe Winter vertreten waren. Foto: Grüne Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Klinikbetreiber erhalten wenig Informationen über Anschlussbehandlung

Bad Dürrheim. "Die Reha-Maßnahmen sind seit Jahren unterfinanziert", war einer der Kernaussagen von Heiko Biedehorn, Sprecher des Klinikforums Bad Dürrheim.

Anlass war der Besuch des Grünen-Politikers Manfred Lucha und Obmann der Grünen im Sozialausschuss. Seiner Delegation gehörten Martina Braun, Wahlkreiskandidatin der Bündnis-Grünen, und der Zweitkandidat Wolfgang Kaiser, Vorstandsmitglied der Grünen in Baden-Württemberg, an. Das Klinikforum war vertreten von Jörg Wittmann, Leiter der Klinik Hüttenbühl, André Salinger von der Median-Klinik St. Georg und dem Direktor der Kur- und Bäder GmbH, Uwe Winter.

Heiko Biedehorn, Geschäftsführer der Espan-Klinik, begrüßte es, dass sich die Politik auch an der Basis über das Geschehen im Gesundheitsbereich informiert. Es sei der Landesregierung wichtig, die Auswirkungen der Vielzahl von Gesetzen und Gesetzesänderungen in der Praxis zu erfahren, so Landtagsabgeordneter Lucha. Reha-Maßnahmen seien überaus wichtig, um den Patienten nicht nur für das Arbeitsleben, sondern auch für den Alltag fit zu machen, ließ Martina Braun wissen. Die Politker teilten die Meinung der Klinikleiter, dass das Rehabudget deshalb erhöht und die seit Jahren bestehende Unterfinanzierung der Pflegesätze zeitnah beendet werden müsse. Es sei einfach zu wenig Geld im System. Überhaupt halte er eine Änderung der gesamten Reha-Strukturen für erforderlich, so Biedehorn. Lucha, gelernter Krankenpfleger und Diplom-Sozialarbeiter, stimmte dem zu. Der Grundsatz "Reha vor Pflege" sei stärker als bisher von den Kostenträgern umzusetzen.

Ein wichtiges Thema war das meist nicht vorhandene Recht der Patienten, die Klinik für die Reha-Maßnahmen zu wählen. Hier sei mehr Flexibilität notwendig, aber auch die Bereitschaft der Patienten, anfallende Zusatzkosten selbst zu tragen. Bemängelt wurde auch, dass nach der stationären Reha-Maßnahme nur unzureichende Nachsorge für die Patienten erfolge. Die Klinik erhalte kaum Feedback, die wichtige Folgebehandlung finde in vielen Fällen nicht statt. Der Patient sei sich selbst überlassen. Dadurch verpufften die in der stationären Reha erzielten Erfolge, so Biedehorn.