Heimat: Humorvoll vermittelt Tamara Pfaff das Thema Salz
Bad Dürrheim (kal). Gespannt warteten auf dem Rathausplatz zwölf Mädchen und Jungen sowie einige Kulturlotsen auf ein neues Erlebnis. Auf dem Programm stand eine historische Stadtführung mit Tamara Pfaff. Doch da erschien Johanna Magdalena Brugger, die gleich wegen ihrer etwas ungewöhnlichen Kleidung auffiel. Aber das musste so sein, denn sie entführte die muntere Schar in das Jahr 1819.
"Seid ihr mit der Pferdekutsche gekommen?", fragte die schwarzgekleidete Dame die Kinder, die das natürlich verneinten. Auch versicherten sie, dass sie weder krank seien und auch nicht mager oder hungrig. Doch so wurde spannend und humorvoll in die Geschichte von Bad Dürrheim eingestiegen, mit der die Kinder und auch die Erwachsenen keineswegs gelangweilt wurden.
Die Stadtführerin verstand es bestens, ihre Zuhörer mit der Geschichte über das "Gold Bad Dürrheims", nämlich das Salz, zu fesseln. So erfuhren sie, wie es damals in ihrem Wohnort zuging, als dort der Salzdirektor Herr Schlechter wohnte und die Männer in der Saline hart arbeiten mussten, während ihre Frauen sich um Haushalt und Kinder kümmerten.
In großen, heißen Pfannen wurde das Salz erhitzt, aus hohen Schornsteinen quoll der graue Rauch hinaus. Es gab Kochsalz und Streusalz und für die feinen Damen Badesalz. Damit die Sorten nicht verwechselt wurden, kamen sie in verschiedene Säckchen, die mit unterschiedlich farbigen Bändern zugebunden wurden.
Die Führung führte vorbei am Haus des Bürgers, am Heimatmuseum und durch den Kurpark. Anhand von Fotos konnten die Kinder feststellen, wie es damals aussah, und was davon heute noch zu erkennen ist. Und überall gab es über die damaligen Zeiten viel zu berichten. Auch, dass viele kranke Kinder nach Bad Dürrheim kamen, um wieder kräftig und gesund zu werden. Für sie gab es ein Erholungsheim, das von der Herzogin Luise errichtet wurde. "Das war echt super!", so der Kommentar der Teilnehmer, als sie am Ende ihrer Zeitreise wieder an den Ausgangspunkt zurückkamen.