Im Sole-Thermalbad gilt nach wie vor keine Altersbegrenzung für Kinder. In der Solemar-Sauna sind sie seit Juli erst ab 13 erwünscht. Foto: Solemar

Kur- und Bäder GmbH beschließt Altersbegrenzung. "Unsere Zielgruppe ist der Gesundheitsgast".

Bad Dürrheim - "Unsere Zielgruppe ist klar 50 plus", erklärt Uwe Winter. Der Geschäftsführer der Kur- und Bäder GmbH nimmt auf Anfrage des Schwarzwälder Boten Stellung zu einem Leserbrief, den ein Ehepaar aus Tannheim an unsere Zeitung geschrieben hat.

"Wir gehen seit langer Zeit mit unserer neunjährigen Tochter ins Solemar Bad Dürrheim in die Sauna. So auch wieder am letzten Sonntag. Leider mussten wir feststellen, daß unsere Tochter die Sauna nicht mehr besuchen darf. Erst wieder im Alter von 13 Jahren. Die Altersbegrenzung wurde von 8 auf 13 Jahre hochgesetzt. Laut ärztlichen Nachweisen ist es für Kinder ab einem Alter von drei Monaten nachweislich gesundheitsfördernd, die Sauna zu besuchen. Warum dürfen dann Kinder nicht mehr in die Sauna gehen, beziehungsweise erst wieder ab einem Alter von 13 Jahren?", so das Ehepaar.

Doch gesundheitliche Gründe haben, bezogen auf die Kinder, gar keine Rolle für die Entscheidung der Geschäftsführung gespielt, erklärt Uwe Winter. "Vielmehr waren es die vielen Beschwerden des älteren Publikums, das sich von den Kindern gestört fühlte. Es waren einfach viele laute Kinder in der Sauna." Deswegen habe sich die Geschäftsführung entschieden, ab Juli das Alter für Kinder, die die Sauna des Solemar in Begleitung ihrer Eltern nutzen, auf 13 hochzusetzen.

"Gesundheitsgast" soll optimal bedient werden

Die Zielgruppe des Solemar sei, so der Geschäftsführer entschieden, "der Gesundheitsgast". Diese Zielgruppe wolle man im Solemar "optimal bedienen". Die Entscheidung beziehe sich nur auf die Sauna. In die Therme mit Salzwasser dürften die Kinder nach wie vor.

Wieso ab 13? Sind Kinder in der Pubertät nicht unter Umständen noch lauter als jüngere? "In diesem Alter betrachten sie den Saunabereich nicht als Spielebene", begründet Winter. Selbstverständlich gebe es auch leise Kinder, räumt er ein. Eine "Familiensauna" an bestimmten Tagen einzuführen, darüber denke man zwar nach, doch so richtig begeistert ist die Kur- und Bäder GmbH von dem Gedanken nicht. "Das muss man genau überlegen. Unsere Gäste reisen von weither an und können dann unter Umständen nicht in die Sauna", sagt er. So ähnlich sei es bei der Damensauna. Diese sei zwar ein Highlight, gleichwohl stünden an diesen Abenden manche Leute vor der Tür. "Es ist eben die Frage, welche Zielgruppe wollen Sie ansprechen".

Immerhin habe das Solemar jetzt einen Studententarif eingeführt. Und wohin sollen die Familien mit Kindern, wenn sie in die Sauna möchten? "Es kämen eher Spaßbäder dafür in Frage", meint Winter.