Mishka Mackova (Gitarre) und Daniel Rentschler konnten vor gut 100 Gottesdienstbesuchern die Arbeit der International Justice Mission mit Liedern und Texten vorstellen. Foto: Klatt Foto: Schwarzwälder Bote

Menschenrechte: Vereinigung informiert über Situation

Bad Dürrheim-Oberbaldingen. Mutige Menschen vorzustellen, über den Tellerrand hinauszuschauen, Schicksale zu benennen, Fragen zu stellen und Antworten zu bieten, das möchten die Anhaltspunkt-Gottesdienste der evangelischen Kirchengemeinde Oberbaldingen.

Auftakt im Jahr 2020 machte das Duo Mishka Mackova (Gitarre) und Daniel Rentschler (Vortrag) der International Justice Mission mit einem gelungenen Vortragsformat. Informative, bewegende Kurzvorträge werden von ansprechenden Songs unterbrochen, bieten Gelegenheit, über das Gehörte nachzudenken und bewegen die Herzen. Dazu im Hintergrund wenige, aber starke, mit Informationen versehene Bilder über das Schicksal einzelner von Sklaverei betroffener Menschen.

Die nüchternen Zahlen erschrecken. Gut 40,5 Millionen Menschen weltweit sind direkter Sklaverei ausgesetzt, rechtlos, ausgebeutet und in ihren Seelen gebrochen. Perspektivlos, bitterarm und wie Waren werden sie für wenig Geld skrupellos gehandelt. Die International Justice Mission (IJM) hat sich auf die Fahnen geschrieben, diesen Menschen effektiv und nachhaltig zu helfen und der Sklaverei weltweit ein Ende zu bereiten. Erste Erfolge konnten in Kambodscha verzeichnet werden, wo der Sexsklavenhandel mit Kindern und Jugendlichen weitgehend ausgerottet werden konnte.

Das Konzept der international tätigen Organisation umfasst vier Schritte zur Verhinderung von Sklaverei. Im Vordergrund steht zunächst die Befreiung der Betroffenen mit Hilfe der lokalen Polizei. Unmittelbar danach trachtet IJM danach, die Täter zu überführen und zur Verantwortung zu ziehen. Die geschundenen Seelen in ein freies und selbständiges Leben mit gezielten Therapien zurückzuführen stellt die dritte Säule des Systems dar. Und letztendlich sollen die örtlichen Rechtssysteme durch Schulung von Polizei, Staatsanwaltschaften gestärkt werden.

Den gut 100 Zuhörer wurden schonungslos die unsäglichen Verhältnisse des Sklavenhandels auf allen fünf Kontinenten dargestellt. Dabei unterschied der Referent zum einen die Schuldknechtschaft und zum anderen die Sexsklaverei von Kindern und Frauen. Beiden ist die totale Ausbeutung und der Selbstwertverlust der betroffenen Menschen gemein. Die 1997 vom Menschenrechtsanwalt und ehemaligen UN-Chefermittler Gary A. Haugen gegründet christliche Organisation verfügt derzeit weltweit über 1000 festangestellte Mitarbeiter in 18 Ländern.

Weitere Informationen: www.ijm-deutschland.de