Jeder Quadratmeter zählt, um den Insekten einen Lebensraum im Garten bieten zu können. Was dafür getan werden kann, erörterte die Referentin Kathrin Schwab. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Private Flächen sind 930 000 Hektar groß

Bad Dürrheim-Öfingen. "Insektenfreundliches Gärtnern rund um’s Jahr" lautete der von Kathrin Schwab vom Umweltbüro Bronner gehaltene Vortrag bei der Sitzung des Ortschaftsrates. Die Anwesenheit etlicher Öfinger Bürger zeigte, dass dieses Thema Anklang fand, denn schließlich hatte schon jeder etwas vom Rückgang der Insekten, was nicht nur die Masse, sondern auch deren Vielfalt betrifft, gehört. Auch dass davon die Vogelwelt betroffen ist, da sich deren Nahrungsgrundlage verringert, und manche Vogelarten vom Aussterben bedroht sind.

Die Ursachen dieser Entwicklung und insbesondere die Veränderungsmöglichkeiten zeigte die Referentin den Zuhörern auf. Zu den Ursachen zählte sie die intensivere Nutzung landwirtschaftlicher Flächen, die Fruchtfolge sowie Düngung. Der Flächenfraß und Landschaftszersiedelung hätten genauso ihren Anteil daran wie die Energiewende, da die Windräder den Insekten und Vögeln zum Verhängnis werden können.

Inwieweit der Klimawandel eine Rolle spielt sei noch nicht erforscht. Dass es rund 15 Millionen Gartenbesitzer in Deutschland gibt, deren Privatgärten die Fläche von 930 000 Hektar einnehmen, löste bei den Zuhörern Erstaunen aus, zumal alle Naturschutzgebiete in der Bundesrepublik zusammen 1,382 Millionen Hektar groß sind. Vielfach bieten die Gärten trotz ihrer Größe jedoch keinen Lebensraum mehr für Insekten, gab Katrin Schwab zu bedenken.

Schottergärten und ein Einheitsgrün locken keine Biene an. Viel eher kleinere Laubbäume, allerlei Obstbäume, Eberesche, Mehlbeere, blühende Sträucher, Beerenobst, Holunder und Strauchrosen. Als weitere Beispiele von Pflanzenarten nannte sie den Storchenschnabel, Margeriten, Königskerze bis hin zu Herbstastern. Ebenso blühenden Obst- und Gemüsearten, wie etwa Erdbeeren und Zucchini. Bienenfreudig sind auch Kräuter. Beim Einsatz von Blühmischungen sollte man darauf achten, dass es einheimische Arten sind, und keine Exoten. Zuletzt sprach die Referentin die Empfehlung aus, nicht alles vor der kalten Jahreszeit aus der Gartenlandschaft zu entfernen, da manches den Tieren als Überlebensraum dient.