Stehen auf dem Areal des künftigen Wasserwerks von Bad Dürrheim und Brigachtal (von links): Bad Dürrheims Bürgermeister Jonathan Berggötz; Brigachtals Bürgermeister Michael Schmitt; Brigachtals Kämmerer Harald Maute und Bauamtslieter Patrick Lutz; Bad Dürrheims Wassermeister Andreas Krämer und Thomas BerningerFotos: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Wasserwerk: Planungen sind in Arbeit / Im Frühjahr 2021 soll Spatenstich erfolgen / Zwei Jahre Bauzeit

Momentan werden die Ausschreibungen vorbereitet, im Winter soll die Vergabe erfolgen und im Frühjahr 2021 ist Baustart. Zwei Jahre später, Ende 2023 soll es heißen: marsch. Das neue Wasserwerk ist also in Arbeit. Ziel ist unter anderem weicheres Wasser für die Bürger.

Bad Dürrheim. Etwas mehr als acht Millionen Euro wird der Neubau kosten, betrieben von den Gemeinden Bad Dürrheim und Brigachtal. Der Standort ist genau neben dem bisherigen Bad Dürrheimer Pumphaus an der alten B 27. Um Brigachtal anzuschließen benötigt es eine Anschlussleitung mit rund 2350 Meter Länge, denn auf der Anhöhe westlich des Hofguts Ankenbucks ist ein Tiefbrunnen, an dem angeschlossen werden kann.

Es sei sicherlich von Vorteil gewesen, dass es ein Interkommunales Projekt ist, da sind sich die beiden Bürgermeister Michael Schmitt aus Brigachtal und Jonathan Berggötz aus Bad Dürrheim einig. Schmitt: "Da können wir die eigenen Kirchtürme zusammenlegen und es ist ein guter Grundstein für weitere Projekte." So seien die Vergabestellen nicht umhin gekommen, einen Zuschuss zu bezahlen. Es gibt vom Land 1,42 Millionen Euro. Die gesamten Bauarbeiten sind mit 8,27 Millionen veranschlagt, auf die Stadt Bad Dürrheim entfallen sechs Millionen Euro und auf die Gemeinde Brigachtal 2,27 Millionen Euro. Bad Dürrheims Wassermeister Andreas Krämer ergänzt: "Der Zuschuss ist auch ein Vertrauensbeweis und ein Pilotprojekt."

Mittlerweile ist das alte Wassermeisterhaus, das neben dem Pumpwerk stand und als Denkmal eingestuft war – es das älteste seiner Art in ganz Deutschland – abgerissen, mit Genehmigung des Amtes.

Wassermeister Andreas Krämer hat auch für die Bürger, die sich um ihre Geräte und Leitungen sorgen machen, eine Nachricht. Jetzt noch eine häusliche Entkalkungsanlage anzuschaffen sei nicht rentabel. Zumal diese Anlagen sich auch am Rande der Trinkwasserverordnung bewegen würden, sie setzen Keime und Salze frei. Das Wasser sei bestens, mit der Verringerung der Härte führe man sozusagen "mehr Komfort" ein. Das Bad Dürrheimer Trinkwasser hat einen Härtegrad von 24,4 in Brigachtal ist dieser mit 23,9 nur unwesentlich niedriger.

Für die beiden Gemeinden bedeutet dieses Projekt jedoch viel mehr. Es sorgt für eine Verbesserung der Trinkwasserversorgung und sichert die Notversorgung besser ab.

Das bestehende Pumphaus mit Wasserwerk wird nach Inbetriebnahme der neuen Einrichtung jedoch nicht abgerissen. Es dient als Option die Mitarbeiter des Wasserwerks Bad Dürrheim unterzubringen. Diese haben ihren Sitz im Moment in direkter Nachbarschaft des Bauhofs im Industriegebiet. Dieser Umzug hätte verschiedene Vorteile. So wäre tagsüber jemand vor Ort und die Diebstähle würden eventuell zurückgehen. Beispielsweise verzichtete man beim bestehenden Gebäude darauf nach Diebstählen neue Dachrinnen anzubringen. Darüberhinaus bekäme der Bauhof so mehr Platz. Allerdings bereiten dem Kämmerer die Kosten für diesen Umzug und die Einrichtung noch Sorgenfalten.

Zum neuen Wasserwerk Schabelwiesen gehören künftig zwei Reinwasserbehälter mit je 250 Kubikmetern und zwei Zwischenbehälter mit je 200 Kubikmetern. Inklusive gemeinsamer Aufbereitung und Enthärtung. Äußerst vereinfacht gesagt, wird das Wasser über eine Matte geleitet, welche Calcium und die Magnesiumionen (Kalk) aus dem Wasser herauszieht. Diese Kalkmasse wird bei der Spülung dann in die Stille Musel geleitet.