So sieht das Einlaufbecken mit den ausgefallenen Hebeschnecken in der Kläranlage Bad Dürrheim aus, rechts ist der Überlauf zu sehen. Am verdreckten Rohr ist gut zu erkennen, wie hoch das Abwasser gestiegen ist, bis es rechts durch den Überlauf abgeleitet wurde. Foto: Stadtverwaltung

Nach Betriebsstörung in Kläranlage fließt Abwasser in Gewässer. Polizei und Behörden informiert.

Bad Dürrheim - Wegen einer Betriebsstörung in der Kläranlage Bad Dürrheim floss Abwasser in die Kötach. Die Folge: Hunderte tote Fische.

Einzelheiten zum dem Vorfall in der Kläranlage teilt die Stadtverwaltung Bad Dürrheim am Montag mit. Am Freitag sei eine Hebeanlage in der Bad Dürrheimer Kläranlage ausgefallen. Doch der Ausfall sei erst am Sonntagabend bemerkt worden, als der Angelsportverein Unterbaldingen jede Menge toter Fische in der Kötach meldete.

Ein Überlaufbecken sei erst voll- und dann übergelaufen, so die Stadt. Nach Angaben des Klärwerkspersonals seien über das Wochenende etwa 1400 Kubikmeter Abwasser in die Kötach geleitet worden.

Bei Kontrollen keine Störung festgestellt

"Eine ausgefallene Sicherung in einer der drei Phasen, ist die Erklärung, warum die Hebeschnecke der Kläranlage am Freitagnachmittag ausgefallen ist", heißt es. Die Schnecke fördere das Abwasser aus dem Einlaufbecken in den Klärprozess durch den Rechen in den Sandfang. Beim Ausfall der Schnecken steige der Pegel kontinuierlich an und werde über die Überlaufschwelle in die Kötach entlastet. Vom Becken fließe regelmäßig Abwasser in die Kötach, im Jahresschnitt etwa 20.000 Kubikmeter. Im Regelfall aber nur bei starken Niederschlägen, so dass die Abwässer relativ verdünnt entweichen, so die Stadt.

Der Schaltschrank sei vom Personal im Rahmen der täglichen Routinebegehung am Freitagmorgen kontrolliert worden. "Hierbei wurden keine Störungen festgestellt. Die Schnecke funktionierte zu diesem Zeitpunkt noch", informiert die Stadt. Die jetzige Technik habe zwar eine Warnfunktion, wenn die Schnecke ausfällt, die aber gerade beim Ausfall einer Phase nicht funktioniert.

Polizei und Umweltbehörden informiert

Ein bereits bestellter, neuer Schaltschrank werde voraussichtlich im Oktober installiert. Er werde dann eine dem heutigen Stand der Technik entsprechende Panelüberwachung haben, die parallel eine Störungsmeldung auf die Leitwarte und das Handy absetzen. In der Zwischenzeit werde über ein zusätzlich eingebautes Überwachungsrelais die sofortige Alarmierung sichergestellt.

Polizei und Umweltbehörden seien über den Vorfall in der Kläranlage und über das Fischesterben in der Kötach informiert worden. Sie inspizierten die Lage vor Ort.