Gesundheit: Informationen über Organspende
Bad Dürrheim (rz). Der Verein Hilfe mit Herz und Hand lud zusammen mit dem Kreisseniorenrat zu einem Vortrag des Bundesverbands der Organtransplantierten in den Weinbrennersaal ein.
Heinz Messmer vom Verein Hilfe mit Herz erkannte die Bedeutung des Themas aus einem traurigen Anlass. Sein sechsjähriger Neffe verunglückte mit dem Fahrrad so schwer, dass er nach drei Tagen für tot erklärt werden musste. Die Ärzte fragten, ob sie dem verstorbenen Kind Organe entnehmen dürften. Die erschütterten Eltern überließen Heinz Messmer die schwere Entscheidung.
Burkart Tapp erläutert die Details
Seit diesem Ereignis treibt Messmer das Thema Transplantation um. Der Vortragende, Burkhard Tapp, vom Bundesverband, erkrankte als Kind an Masern, die einhergingen mit einer nicht ausgeheilten Lungenentzündung. Er wurde nie wieder gesund und benötigte ständige Sauerstoffzufuhr.
Mit 36 Jahren war er berufsunfähig 1991 kam er auf die Warteliste bei Eurotransplant. dies ist eine Service-Organisation, verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern. Nach einigen Schwierigkeiten erhielt er im Februar 2002 eine neue Lunge und kann seither selbstständig genügend Sauerstoff aufnehmen. Er kann Wandern, Rad fahren, Nordic Walking machen und sogar Marathon laufen.
Burkhard Tapp erläuterte im Detail, welche Organe und Gewebe man transplantieren kann. Um Vorurteile abzubauen, schilderte er den Ablauf einer Therapie in der Intensivstation eines Krankenhauses. Schlägt die Therapie nicht an und es kommt zu einem irreversiblen Gehirnfunktionsausfall stellen zwei Fachärzte unabhängig voneinander den Gehirntod fest. Erst dann kann mit der Organentnahme begonnen werden. Der Ablauf der Spende ist festgelegt.
Potenzieller Organspender ist nahezu jeder Mensch mit irreversiblem Gehirnfunktionsausfall, unabhängig vom Alter. Die Zuhörer erfuhren auch, dass die Einwilligung des Verstorbenen zu Lebzeiten notwendig ist. Auch Angehörige können unter bestimmten Voraussetzungen zustimmen.
Weitere Informationen: Bundesverband der Organtransplantierten www.bde-ev.de