Konrad Tremmel, Leiter der Handwerksschule (rechts), zusammen mit Lehrern im Computerraum.Foto: Freundeskreis Foto: Schwarzwälder Bote

Freundeskreis: Viele Menschen in Uganda sind in Not / Hilfe für 500 Familien aus Deutschland

Trotz der eigenen Sorgen und Ängste, welche die Corona-Pandemie mit sich bringt, schauen die Mitglieder des Uganda-Freundeskreises besorgt auf die Menschen in dem fernen Erdteil.

Bad Dürrheim. "Bei uns verlief Weihnachten anders als gewohnt", blickt Birgit Schwarzmeier, Vorsitzende des Freundeskreises, zurück. Hier gab es andere Möglichkeiten, zu seinen Familienangehörigen Kontakt zu haben: Telefon, Skype, Familienkonferenzen im Internet.

Anders in Uganda, wo oftmals der Strom und damit die Netzverbindungen ausfallen. Die Ausgangsbeschränkungen seien katastrophal. Besonders tragisch sei es, dass viele Kinder an Malaria erkranken und es für sie kaum Möglichkeiten gäbe, sie in ein Krankenhaus zu fahren, da keine Kleinbusse zur Verfügung stehen. Für die Fahrten mit privaten Fahrzeugen werde ein Passierschein benötigt. Geschlossen sei der zentrale Flughafen, sodass keine benötigen Hilfsmittel angeliefert werden können.

Birgit Schwarzmeier berichtet von einer an Krebs erkrankten Frau, für deren Behandlung im Krankenhaus ein 20 Jahre altes Gerät zur Verfügung stehe. Durch fehlende Gelder streiche die Regierung die Zuschüsse an die Krankenhäuser, Großkonzernen und staatlichen Einrichtungen dagegen würde es gut gehen.

Lebensmittelpreise steigen

Beim Einkaufen im Supermarkt dürfe nur bargeldlos mit dem Handy bezahlt werden. Doch viele können sich kein Handy leisten, es benötige Strom und koste Geld. Zudem seien die Preise für Lebensmittel in die Höhe gestiegen. Verboten sei es der Landbevölkerung, am Straßenrand ihr Obst und Gemüse zu verkaufen. Daher falle ihr Einkommen weg. Relativ besser seien da die Familien dran, die sich mit eigenen Produkten einigermaßen selbst versorgen können. Der Kampf vieler Eltern, ihre Kinder satt zu bekommen, gehe auch im Januar weiter, da die Schulen geschlossen seien. Es fehlen die Schulgebühren und so können die Lehrer nicht mehr bezahlt werden.

Durch Covid-19 habe es viele Todesfälle gegeben, aber auch an den Folgen von Hunger und anderen Krankheiten sterben die Menschen, insbesondere Kinder, Mütter und Alte. Manche Ärzte, so Birgit Schwarzmeier, würden diese Situationen ausnutzen und überzogenes Honorar verlangen. Infektionsmittel würden fehlen und könnten oftmals nicht wirken. Grund sei das fehlende Wasser, die Menschen könnten ihre Hände nicht richtig waschen, es entstehe auf der Haut ein Schmierfilm, durch den das Infektionsmittel nicht käme.

Zu Bedenken sei, dass die Menschen auf dem Land ihr Wasser weit anschleppen müssten, und um es zu erhitzen auch noch das Holz sammeln und nach Hause tragen müssten. Und das alles mit einer Schutzmaske bei einer Hitze von 30 Grad.

Der in Uganda tätige Missionar Pater Josef Gerner konnte mitteilen, dass Dank der Spenden des Freundeskreises 500 der ärmsten Familien unterstützt wurden. Jede Familie habe zehn Kilo Nahrungsmittel – Bohnen und Maismehl – erhalten.

Ausfallen wegen Corona musste das Jahrestreffen der Mitglieder des Freundeskreises, das im November des vergangenen Jahres geplant war. Telefonisch werde immer wieder Kontakt gehalten, um sich auszutauschen.

Das Einbriefen der Weihnachtspost haben zwei Personen gemeinsam erledigen können. "So konnte der nötige Abstand eingehalten werden und zudem hat es Spaß bereitet", erinnert sich Schwarzmeier und fügt hinzu: "Ich würde so gerne wieder nach Uganda fliegen, doch wer weiß, wann dies wieder möglich sein wird."