Landtagswahl: Wolfgang Kaiser: "Mit Regierungsarbeit auch im ländlichen Raum zufrieden"
Bad Dürrheim (rtr). Als "fantastisches Ergebnis" wertet Wolfgang Kaiser vom Landesvorstand der Grünen das Abschneiden seiner Partei landesweit, aber auch in Bad Dürrheim. Hier konnten sich die Grünen um 8,1 auf 29,4 Prozent verbessern. Allgemein hätten die Grünen im ländlichen Raum große Zuwächse gehabt. Für Kaiser eine Bestätigung, dass die Regierungsarbeit "auch im ländlichen Raum voll angekommen ist". Dabei verweist er auf Besuche von Minister Alexander Bonde in Bad Dürrheim, Zuschüsse fürs Solemar, aber auch die Wahl Bad Dürrheims als Modellgemeinde beim Thema "Nachhaltige Mobilität". Immer wieder sei Wahlkreiskandidatin Martina Braun in der Kurstadt präsent und habe einen guten Wahlkampf vor Ort absolviert. Das erfolgreiche Abschneiden der Grünen sieht Kaiser auch als Anerkennung der Arbeit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Herbe Verluste musste die SPD hinnehmen. In Bad Dürrheim rutschten die Sozialdemokraten mit einem Minus von 10,5 auf jetzt 9,7 Prozent. SPD-Gemeinderatsmitglied Andreas Nachbaur spricht von einem "katastrophalen" Resultat. Wobei er dem Wahlkreiskandidaten Henning Keune ein großes Engagement bescheinigt. Auch Spitzenkandidat Nils Schmid habe gute Regierungsarbeit geleistet. Aber offensichtlich sei das beim Wähler nicht so registriert worden. Das jetzige Wählervotum spreche eindeutig dafür, dass Winfried Kretschmann Ministerpräsident bleiben soll. Deshalb hofft Nachbaur, dass sich die SPD nicht an einer von Herausforderer Guido Wolf (CDU) ins Gespräch gebrachten Koalition von Christdemokraten und FDP einbringt. "Das wäre ein katastrophales Signal" für die Menschen und würde der SPD schaden.
Die FDP-Wahlkreiskandidatin Andrea Kanold freut sich über das gute Ergebnis der Liberalen. Gerade in Bad Dürrheim sei der Zuwachs mit 4,7 auf jetzt 12,3 Prozent besonders hoch ausgefallen. Sie bedauert, dass sie trotzdem nicht den Sprung in den Landtag geschafft hat. Nun werde der Wahlkreis "von zwei Bauern" vertreten. Ein Mittelständler hätte der Region sicherlich auch gut getan.
Joachim Limberger vom CDU-Stadtverband bedauert das schlechte Abschneiden der Christdemokraten. Allein in Bad Dürrheim musste die Partei Verluste von 16,5 Prozent hinnehmen und erreichte lediglich 27,1 Prozent. Das habe aber nichts mit der Kommunalpolitik vor Ort zu tun, sondern sei ein landesweites Phänomen. Limberger geht davon aus, dass die Kritik des Spitzenkandidaten Guido Wolf an der Kanzlerin der Landes-CDU eher geschadet habe und ein Grund für das schlechte Ergebnis sei. Hinzu komme die breite Akzeptanz des Grünen-Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Limberger weiß von vielen potenziellen CDU-Wählern, die dieses Mal grün wählten, weil sie Kretschmann weiter als Ministerpräsidenten haben wollen. Insofern steht er Überlegungen Wolfs, dies mit einer Koalition der CDU mit SPD und FDP zu verhindern, kritisch gegenüber. Er hätte es natürlich gerne gehabt, dass CDU und FDP die neue Regierung hätten stellen können. Aber es gelte, sich die Realität anzuschauen. Und diese sehe nun mal anders aus, so Limberger.