Afrikawoche bringt Händlern wenig Umsatz / Idee "noch entwicklungsfähig"
Bad Dürrheim (wib). Die Afrikawoche des Solemars ging gestern zu Ende. Wobei das Resümee dazu und teilweise auch zum Sommerurlaubsprogramm des Solemar geteilt ausfiel.
Prinzip und Idee wurde zwar für gut befunden, doch Aussteller beziehungsweise Händler waren mit dem geschäftlichen Erfolg sehr unzufrieden. Die Solemargäste hatten schlichtweg fast nichts gekauft. "Ich glaube, ich habe keine drei Seifen während dieser Woche verkauft", so eine der Ausstellerinnen an ihrem Stand. Udo Reinhardt von GAFPRO (Güter afrikanischer Produzenten) lebt vom Verkauf der angebotenen Waren und zeigte unverhohlen seine ganze Enttäuschung. Andererseits habe er eine Idee, die Sache zu vereinfachen, bereits der Solemar-Verwaltung unterbreitet.
Wolfgang Hehl aus Triberg, seit zehn Jahren Sommerstammgast im Solemar, fand die Afrikawoche toll: "Der Trommelworkshop – super, afrikanische Tänze – super." Es seien eben etliche Stammgäste da und gingen halt ein oder zwei Mal durch das Dorf, und dann eben nicht mehr. Man könne ja auch nicht jeden Tag etwas kaufen.
Während Wolfgang Hehl und seine Frau die Sommerurlaubswochen im Solemar durchweg genießen, gibt es andererseits Gäste, die gerne mal etwas Neues im Programm hätten, als jedes Jahr Bingo, Boccia und Liegestuhl.
Roswitha Kneer vom Eine-Welt-Laden Karibuni und Kathrin Tilg vom Baku-Laden freuten sich über die untereinander geschlossenen Freundschaften. "Idee und Miteinander waren wunderschön. Den Rest – Umsatz und Erlös waren gleich Null – kann man vergessen."
Viele Spaziergänger, die gern durch das afrikanische Dorf gebummelt wären, ohne ins Bad zu wollen, mussten Zaungäste bleiben. Eine Lösung wäre vielleicht gewesen, mehr Aktionen beim oder im Dorf durchzuführen und ein "bezahlbares" System zu schaffen.
Beim Reisebüro Bühler fiel dagegen das Fazit rundum zufrieden aus. Etliche Gäste nutzten das Angebot der Information über Land und Leute des schwarzen Kontinents. Die Aktion selbst wurde von den Solemar-Gästen insgesamt positiv beurteilt. Verschiedentlich wurde der Wunsch geäußert, so etwas mehrmals im Jahr anzubieten.
"Es war eine Testwoche", so Betriebsleiter René Keller. "Die Idee ist neu und natürlich noch entwicklungsfähig." Man habe sich bereits zusammengesetzt, um Lösungen zu finden. "Wir haben tolle Erfahrungen gemacht", sind sich die Hüttenbetreiber einig. Teilnehmen würde wohl jeder von ihnen noch mal, aber dann in anderer Form. Mit einem "bezahlbaren" Zahlungssystem und vielleicht vor dem Solemar, wo dann die Stände besser frequentiert wären.