Viel Diskussionsstoff lieferte dem Ortschaftsrat das vom Antragssteller Andreas Hornung (stehend) vorgetragene Baugesuch zur Errichtung einer Fahrzeughalle. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Bauantrag: Ortschaftsrat diskutiert lange über Vorhaben

Bad Dürrheim-Unterbaldingen (kal). Das Baugesuch zur Errichtung einer Fahrzeughalle in der Wartenbergstraße war das Thema, das die Ortschaftsratsitzung beherrschete und kontrovers über eine Stunde lang debattiert wurde.

In die Diskussion war auch der Antragssteller Andreas Hornung mit eingebunden. Den erneuten Einstieg in das Thema verband Ortsvorsteher Jürgen Schwarz mit einem Rückblick auf die bisherigen Ereignisse in dieser Sache. So fanden in diesem Jahr zwei nichtöffentliche Sondersitzungen des Ortschaftsrats statt, wobei die Bauvoranfrage und die folgende geänderte Bauvoranfrage vom Gremium abgelehnt wurden. Auch der Technischen Ausschuss konnte sich nicht mit den Plänen des Unterbaldingers anfreunden, unterbreitete jedoch einen Vorschlag zur Änderung der Geschossweise und Dachneigung, der jedoch von Hornung abgelehnt wurde, da er mit Mehrkosten von rund 50 000 Euro verbunden wäre. Zwischenzeitlich fanden zu der Angelegenheit auch zwei Gespräche mit Bürgermeister Walter Klumpp, Stadtbaumeister Volker Kurz und ihm statt, teilte Jürgen Schwarz mit.

Wie Andreas Hornung darlegte, möchte er sein seit zwölf Jahren nur noch zum Unterstellen von Gerätschaften genutztes altes und zwölf Meter hohes Bauernhaus abreißen lassen, zumal dessen hintere Fundamente nachgeben und ein tragender Dachbalken geknickt ist. An dessen Stelle möchte er eine eingeschossige Fahrzeughalle errichten lassen und das rückwärtige große Grundstück als Bauplatz für die nächste Generation freihalten. Weiter verwies er darauf, dass er in puncto Bauausführung schon etliche Zugeständnisse gemacht habe.

Franz Eisele äußerte Bedenken hinsichtlich der vorgesehenen Fassade des Gebäudes mit Stahlplatten und der geringen Höhe der Halle gegenüber der Umgebungsbebauung. Keinen Hehl machte er daraus, dass er die Halle lieber in der zweiten Reihe hinter einem Wohnhaus sehen würde. Vom Grundsatz her müsse seiner Meinung nach überdacht werden, wie man zukünftig mit solchen Situationen verfahren will, da im Zuge des Melap-Programms das Ortsbild geprägt würde. Ob ein schöner Platz in der Ortsdurchfahrt für eine Maschinenhalle genutzt werden soll, wäre zu überdenken, meinte Pasquale Avallone. Gottfried Schacherer berief sich auf den Paragrafen 34 der Bauordnung, der besagt, dass neue Gebäude der Umgebungsbebauung angepasst werden sollen.

Angepasst werden sollte seiner Meinung nach auch die Dachneigung, die bei der Halle lediglich zehn Prozent beträgt. Wenn alles ohne Änderungen genehmigt werde, schaffe man einen Präzedenzfall, gab er zu bedenken. Wolfgang Baur sah die geringere Gebäudehöhe nicht als problematisch an.

Der Ortsvorsteher fasste nach der längeren Debatte zusammen, dass man gegenüber dem Bauherrn nur Wünschenswertes formulieren könne. Laut Stadtbaumeister Volker Kurz sei das Bauvorhaben mit den angeregten Änderungen genehmigungsfähig. Der vom Ortschaftsrat gefasste Beschluss lehnt sich an den Vorschlag des Stadtbaumeisters an und lautet: Der Bauherr sagt zu, den Eingangsfußboden um 0,50 Zentimeter anzuheben und die Böschung zur Ortsdurchfahrt hin abzugraben, sodass das Gebäude optisch höher wirkt.

Fünf Räte stimmten dem zu, drei enthielten sich der Stimme. Am 15. März wird sich der Technische Ausschuss mit dem Baugesuch nochmals befassen.