Florian Meder in seinem Element beim Downhill fahren, 2018 startet er mit einer Profil-Lizenz Foto: Meder Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: 16-Jähriger Bad Dürrheimer verbucht in erster Saison Erfolge bei Bikern

Florian Meder fährt mit einer Pro-Lizenz für Downhill in seiner ersten Rennsaison mehrere Erfolge ein, beispielsweise wurde er zweiter in der Gesamtwertung des Schweizer Downhill Cups.

Bad Dürrheim. Nachdem der 16-Jährige Florian Meder bei zwei internationalen Downhill-Radrennen in der Schweiz jeweils Vierter geworden war, wollte er auch einmal auf’s Treppchen und beschloss, beim nächsten Rennen zu gewinnen. Doch zunächst kam der Tiefschlag beim dritten Rennen: "Es hat ihn gleich viermal geschmissen", erzählt seine Mutter Simone Meder, und: "Alles kaputt, zumindest am Bike, nur der Sohn war bis auf ein paar blaue Flecken zum Glück noch heil."

Das Finale war nach dem Qualifikationslauf dann gar nicht mehr möglich. Nachdem Bike und Fahrer wieder zusammengeflickt waren, ging es dennoch voll motiviert zum vierten Rennen. Und siehe da: Kein Sturz in der Qualifikation und der Sieg im Finale! Somit hat es der Dürrheimer schon in seiner ersten Saison geschafft, in der Gesamtwertung des IXS Downhill Swiss Cup (U 17) auf den zweiten Platz zu fahren.

Dabei wäre für seine erste Rennsaison im "Downhill" auch ein vierter Platz eine sehr gute Leistung gewesen. Bei dieser Wettkampfform geht es darum, eine alpine Bergab-Strecke mit natürlichen Hindernissen in maximaler Zeit und mit minimaler Sturzhäufigkeit zu überwinden. Profis erreichen auf den halsbrecherischen Pisten schon einmal Geschwindigkeiten von rund 70 Stundenkilometern. Mehr noch ist allerdings Geschicklichkeit und das Einschätzen der eigenen Fähigkeit gefragt. Doch dieses Jahr galt es für Florian, zunächst einmal Wettkampfluft zu schnuppern. Das erste Rennen fuhr der Gymnasiast erst kurz vor den Sommerferien in Steinach/Thüringen. "Bei uns in der Region gibt es solche Rennen nicht", bedauert er.

Trainiert hat er auf eigene Faust und mit Unterstützung der Mutter in Bikeparks wie in Todtnau und Albstadt. Der Durchbruch kam mit einen Fahrtechnikkurs in Frankreich, der von einer Bikeschule aus Freiburg organisiert wurde. "Mir ist immer ganz schlecht geworden, wenn ich gesehen habe, wie er fährt", erzählt seine Mutter, "aber das ist alles nichts gegen die Rennen jetzt."

Alles hat ganz harmlos angefangen: "Auf dem Schabelhof durften wir auf der Pferdekoppel eine Rampe bauen", erinnert sich Florian. Darüber wurde dann mit dem Fahrrad oder wahlweise mit einem Kindermotorrad gesprungen. Nachdem sowohl Rad wie auch Motorrad im Zuge der Rampenerhöhungen deutliche Materialschwächen offenbarten, musste erst einmal ein anderes Rad her. Profireiterin Simone Meder hätte sich diese Aktion zwar eher mit dem Pferd gewünscht, aber: "das mit dem Riding hat er ja schon mal richtig verstanden", lacht sie. Das so genannte Fully – ein voll gefedertes Rad – gab es als kombiniertes Weihnachts-Geburtstags-Geschenk und ab da war der Sohn jeden Tag unterwegs. "Ich bin mit Freunden erst einmal im Kapfwald gefahren und bin über jede verfügbare Stufe und Schwelle gesprungen", erzählt Florian. Dann entdeckte er den Bike-Park in Albstadt, einen reinen Downhill-Kurs. Hier geht es mit dem Skilift hoch und mit Vollgas wieder hinunter.

Für diese spezielle Form des Bikens wurde allerdings wieder ein Downhill-Bike notwendig. So ein Bike muss sehr robust und auf die speziellen Erfordernisse des extremen Bergabfahrens ausgelegt sein. Somit eignet es sich weniger zum normalen Fahren. Das hat den Schüler allerdings nicht davon abgehalten, regelmäßig mit dem Zug nach Albstadt zu fahren. Konkret bedeutet das: zunächst rund sieben Kilometer nach Donaueschingen strampeln und von Albstadt noch gut sechs Kilometer bis zum Bike-Park. Somit wird auch die nächste Hürde keine sein: Nachdem er im Januar 17 Jahre alt wird, wechselt er automatisch in die höhere Klasse U 19 und zudem von der Amateur in die Profi-Klasse. Auch laufen Gespräche mit einem Rennteam, das Interesse an dem jungen Fahrer hat. "Das wird jetzt noch mal etwas ganz anderes", sagt Florian. Dann ist regelmäßiges professionelles Training angesagt, rund zehn begleitete Rennen wird er fahren. Angst hat er vor der Herausforderung nicht. Schließlich ist es sein Ziel, beruflich etwas mit Sport zu machen. Der Weg dahin ist gut geebnet