Die Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter des Vereins Generationentreff Lebenswert haben noch viel vor (von links): Wolfgang Götz, Angelika Strittmatter, Erhard Teichert und der Bundesfreiwilligendienstleistende Dirk Walter – er ist noch bis Juli da. Zum Frühjahr sucht der Verein jemand für eine Halbtagstelle für die Geschäftsstelle. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Generationentreff: Jährlich 40 000 Euro fließen ins "Lebenswert" / Halbtagesstelle geplant

Der Generationentreff Lebenswert bekommt ab diesem Jahr, bis einschließlich 2020, jährlich 40 000 Euro aus dem Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus. Dies hat nichts mit dem Projekt "Neue Wohnformen" zu tun, das mit diesem Geld jedoch auch voran gebracht werden soll.

 

Bad Dürrheim. Vergangene Woche kam die Zusage aus dem Bundesministerium, insgesamt wurden in ganz Deutschland über 550 Generationentreffs bei der Zuschussvergabe berücksichtigt.

Im November musste der Vorstand des Bad Dürrheimer Vereins innerhalb von vier Wochen den Antrag auf den Zuschuss stellen. Schwerpunkt aller Generationenhäuser, die Geld vom Bund bekommen, ist die aktive Gestaltung des Demografiewandels. Von dem Geld kommen 30 000 Euro vom Bund und 10 000 Euro von der Stadt. Eine solche Zusage der Kommune war auch eine Grundvoraussetzung, dass man sich überhaupt an dem Zuschussverfahren beteiligen konnte.

Für die Stadt sind dies künftig jedoch nur 2000 Euro Mehrausgaben, da sie den Generationentreff bereits mit 8000 Euro jährlich in Form eines Mietzuschusses unterstützt. Mit dem Geld werde der Bestand des Generationentreffs nicht nur gesichert, sondern das Programm auch ausgebaut, freut sich Angelika Strittmatter.

Das Geld soll für verschiedene Dinge verwendet werden. Im Moment ist noch ein Bundesfreiwilligendienstleistender (Bufdi) beim Generationentreff, es soll eine richtige Geschäftsstelle mit einer Halbtagskraft eingerichtet werden. Ehrenamtlich sei die Verwaltung und Organisation nicht mehr zu leisten, so Strittmatter, man habe an den Bufdi vieles abgegeben, und dieser sei am Rande seiner Arbeitskapazität gewesen. Dieser soll bei der Besetzung der Halbtagsstelle künftig wegfallen. Gesucht wird eine Person, die organisieren und verwalten, aber auch mit Menschen umgehen kann.

Darüber hinaus soll das Geld noch in zwei Projekte fließen. Eines davon ist das Projekt "Neue Wohnformen". Wolfgang Götz, ebenfalls Vorstandsmitglied, beschreibt: "Wir werden bestimmt nicht bauen, aber wir sorgen dafür, dass das Projekt auf den Weg kommt – wenn die Bürger es wollen." Dem Anschein nach wollen es die Bad Dürrheimer Bürger, denn die erste Informationsveranstaltung dazu war gut besucht, und mittlerweile besichtigte man auch schon zwei Projekte. Die Stadt hat ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Im dafür zuständigen Ausschuss steht es am Donnerstagabend auf der Tagesordnung.

Ein zweites Projekt, das weiter ausgebaut werden soll, sind die Lernlotsen. Aktuell werden von sechs Erwachsenen acht Kinder betreut. Erhard Teichert führt aus, dass es jedoch schon weitere Anfragen gebe für Nachhilfestunden und man dringend weitere Lernlotsen suche. Gesucht werden Ehrenamtliche, die Zeit, Geduld und vor allem Verständnis für die schulischen, aber auch allgemeinen Probleme der Kinder und Jugendlichen haben. Lernlotsen sollten über ein gutes Allgemeinwissen verfügen, eine spezielle pädagogische Ausbildung sei nicht erforderlich.

Strittmatter ergänzt: Alle müssen ein Führungszeugnis abgeben, und die Betreuung findet in den Räumen des Generationentreffs statt. Die Hausaufgabenbetreuung findet nachmittags, nach Absprache, hauptsächlich in den Kernfächern Deutsch, Mathe und einer Fremdsprache statt. Man sei immer wieder in Kontakt mit Lehrern und Eltern, um die Schüler auch gezielt auf einen Test vorbereiten zu können.

Insgesamt bezeichnet Angelika Strittmatter die Zuschussbewilligung als "riesigen Erfolg für unseren Verein". Man wolle auf jeden Fall Bewährtes weiterführen. Sie betont jedoch auch, dass es ohne Kooperationspartner wie Stadtverwaltung und Gemeinderat und deren Zusagen im Vorfeld den Generationentreff in dieser Form und positiven Entwicklung nicht geben würde.