Das Jugendhaus bleibt bis Sonntag erst mal geschlossen - wegen Einbruch. Foto: Reutter

Nichts erbeutet, aber großen Schaden hinterlassen. Haupteingangstüre muss repariert werden.

Bad Dürrheim - Erneut wurde im Jugendhaus Bohrturm eingebrochen. Einer oder mehrere Täter hebelten gestern Morgen die Eingangstüre auf, wurden dann vermutlich gestört und verschwanden. Der hinterlassene Schaden beläuft sich auf rund 2500 Euro.

Schon der dritte Einbruch in diesem Jahr sei das im Jugendhaus, beklagt Helmut Wagner vom städtischen Bauamt. Im Winter und im späten Frühjahr sei es bereits zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Die Beute sei jeweils gering gewesen im Vergleich zum angerichteten Schaden. Dieses Mal sei gar nichts gestohlen worden. Deshalb vermutet die Polizei, dass der Einbrecher gestört und vielleicht von jemandem gesehen wurde, erklärt Günter Hones, Pressesprecher der Polizeidirektion in Villingen. Die Polizei bittet um Hinweise, die an den Polizeiposten Bad Dürrheim, Telefon 07726/939 480, oder die Polizei Schwenningen, 07720/85 000, gerichtet werden können.

Hones hält es für möglich, dass der oder die Täter aus der Region stammen, weil es keine Hinweise auf eine Einbruchserie gebe, die auf eine überregional agierende Bande schließen lasse.

Wie Wagner anhand der Spuren rekonstruiert, habe der Einbrecher zuerst die Holzleiste an der Eingangstüre weggebrochen, dann vermutlich mit einem Brecheisen am Türschlitz angesetzt und die Türe aufgebrochen. Die weiteren Türen im Innenraum seien abgeschlossen gewesen. Dort fänden sich keine Einbruchsspuren. Vermutlich sei der Einbrecher abgehauen, weil er gestört worden sei. Ein Handwerker sei gestern früh dort zugange gewesen, habe das Jugendhaus aber um 8.30 Uhr verlassen. Als er um 9.30 Uhr wiederkam, sei ihm die gewaltsam geöffnete Türe aufgefallen. Deshalb kann der Tatzeitraum relativ genau auf 8.30 bis 9.30 Uhr angegeben werden. Eine ungewöhnliche Zeit, kommentiert Hones, normalerweise würden Einbrecher im Schutz der Nacht agieren.

Für Helmut Wagner verblüffend ist, dass die Täter nur wegen einer geringen zu erwartenden Beute schon mehrfach ins Jugendhaus und die Schulen in Bad Dürrheim eingebrochen hätten. So gab es in den vergangenen beiden Jahren in der Realschule drei Einbrüche, in der Grund- und Werkrealschule zwei, im FC-Vereinsheim Schabelstube ebenfalls zwei Einbrüche und im Rathaus einen im Frühjahr.

Polizei-Pressesprecher Hones möchte trotzdem nicht von einer Häufung sprechen. Im vergangenen Jahr seien 87 Einbrüche in Bad Dürrheim verübt worden, darunter in sechs Wohnungen und zwölf Firmen. Zu den Firmen zählt die Polizei auch nichtprivate Räumlichkeiten wie das Jugendhaus oder Schulen. Die Fünf-Jahresstatistik belegt durchschnittlich 81 Einbrüche pro Jahr in Bad Dürrheim, davon acht Wohnungs- und neun Firmeneinbrüche.

Wie Wagner informiert, wurde die Haupteingangstüre durch einen Schreiner gestern wieder verschlossen. Da auch die rückwärtige Türe derzeit Reparaturbedarf hat, bleibt das Jugendhaus bis Sonntag geschlossen. Ab dann stehe voraussichtlich die Tür auf der Rückseite des Gebäudes wieder zur Verfügung.

Bis die von Einbrechern gestern beschädigte Haupteingangstür wieder genutzt werden kann, können bis zu sechs Wochen vergehen, vermutet Wagner.