Reges Treiben herrschte am Freitag beim Tag der offenen Tür im Bad Dürrheimer Kurstift. Zu ihrem 30-jährigen Bestehen war die Massagepraxis Bank mit Infoständen präsent und bot eine Beweglichkeitsmessung der Halswirbelsäule an. Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: KWA Kurstift feiert mit vielen Gästen / Ein Zuhause für 170 Senioren

Mit einer Zeitreise begann der Festakt zum Jubiläum des KWA Kurstift. Ein Film führte die Gäste im Festsaal zurück in die 70er Jahre, als der Grundstein für die Einrichtung gelegt wurde, und informierte über Ereignisse der vergangenen 45 Jahre.

Bad Dürrheim. Zahlreiche Bewohner und Gäste, darunter Mitglieder des Stiftungsrates des KWA sowie Vertreter der Kurstadt konnte Stiftsdirektorin Ileana Rupp begrüßen. "Endlich ist es soweit", freute sie sich. Man habe gemeinsam lange geplant, dekoriert, gekocht, das Haus geschrubbt, damit feierlich, ausgelassen und lustig gefeiert werden könne. "Die Hauptpersonen sind die Bewohner", fuhr die Stiftsdirektorin fort und sprach den Senioren ein herzliches Dankeschön aus. Viele von ihnen würden seit über 20 Jahren im Haus wohnen, eine Dame sogar seit 27 Jahren. Derzeit biete der Kurstift 170 Menschen ein Zuhause, 136 Mitarbeiter stehen zur Verfügung, die mit den Bewohnern den Alltag mit vielen Momenten miterleben. Immer sei man mit der Zeit gegangen, dadurch sei ein modernes, offenes Haus entstanden.

Als Moderator trat Marius Schulze Meiering auf, Stiftsdirektor im KWA Baden-Baden. Locker und humorvoll leitete er auf der Bühne mit einem ausgewählten Quartett, bestehend aus Ileana Rupp, dem Geschäftsleiter des KWA Manfred Zwick, Bürgermeister Jonathan Berggötz und dem evangelischen Pfarrer Bernhard Jaeckel, eine kurzweilige Gesprächsrunde, bei der viel Interessantes zu erfahren war.

Ileana Rupp erzählte, dass sie im Jahr 2011 erstmals in das Haus kam. Anlass war eine Landtagswahl, der Festsaal diente als Wahllokal. Zu diesem Zeitpunkt habe sie nicht geahnt, dass sie später die Führung des Hauses übernehmen werde. Im Laufe der Jahre sei viel geschehen: Bauliche Veränderungen, Sanierungen, die Tagespflege sei ausgebaut worden. Eine gute Atmosphäre und Herzlichkeit habe sich entwickelt, regelmäßig werden Veranstaltungen für die Bewohner und für Gäste angeboten.

"Sie sind auf einem sehr guten Weg", versicherte Manfred Zwick. Es sei eine Herausforderung für die Zukunft, die richtigen Mitarbeiter zu finden, die sich für die Bewohner engagieren. Bürgermeister Jonathan Berggötz, an diesem Festtag genau 74 Tage im Amt, erzählte von seiner Verbindung zum Kurstift. Jeden Freitag habe er als Junge seinen Vater begleitet, der dort einen Gottesdienst hielt und er selbst habe die Lesungen übernommen. Dafür habe er zwei Tage lang zuvor geübt.

Seit zehn Jahren zelebriert Pfarrer Bernhard Jaeckel nun jeden Freitag die Gottesdienste in der Einrichtung. Er wünschte, dass stets Menschen gefunden werden, die ein Herz für die Senioren haben. Mit Rückblick auf das 40-jährige Bestehen erinnerte sich Ileana Rupp daran, dass der damalige Bürgermeister Walter Klumpp zur Gitarre gegriffen und die Bewohner mit Gesang erfreut hatte. "In diese großen Fußstapfen kann ich nicht treten", schmunzelte Berggötz. Aber habe er einen Chor gefunden, der den Festakt bereichern werde. Zur Überraschung aller marschierte das Zähringer Chörle aus Villingen auf die Bühne, um einige Lieder zu singen. Eine Überraschung gab es abschließend für die Stiftsdirektorin: Eine nicht enden wollende Schlange sämtlicher Mitarbeiter erschien, um ihr mit Dank und Anerkennung Blumen und bunte Luftballons zu überreichen.