Wahlkampf: Mineralbrunnen informiert sich bei den Bürgermeisterkandidaten über Konzepte
Für ein so tief mit der Kur- und Bäderstadt verwurzeltes Unternehmen wie der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen hat es Bedeutung zu erfahren, wie die Bürgermeisterkandidaten die kommunale Entwicklung fortschreiben möchten.
Bad Dürrheim. Wie kann das besser erfolgen, als bei einem Besuch des Unternehmens, das heuer seinen 60. Geburtstag feiert, mit 140 Mitarbeitern zu den größeren Arbeitgebern zählt und einen Jahresumsatz von 27 Millionen Euro erwirtschaftet.
Beim Rundgang durch die Produktionshallen und Labor mit dem Geschäftsführer Ulrich Lössl und Marketingleiter Michael Neuenhagen wurden den Kandidaten Jonathan Berggötz und Wolfgang Rahm die Betriebsabläufe von der Gewinnung des Mineralwassers bis zur Auslieferung an den Handel veranschaulicht. Um sich in einem vom Verdrängungswettbewerb geprägten boomenden Markt behaupten zu können, seien immer innovative Ideen erforderlich, die in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang hob Lössl die Auszeichnung des Bad Dürrheimer Mineralwassers mit dem Bio-Siegel hervor. Ebenso, dass Bad Dürrheimer ab dem 1. April deutschlandweit der einzige Mineralbrunnen sein werde, der die Plastikflaschen zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff herstellen werde. Der Anteil der abgefüllten Plastikflaschen liegt bei 40 Prozent, 60 Prozent werden in der Glasflasche ausgeliefert. Pro Stunde können 30 000 Glasflaschen abgefüllt und versandfertig gemacht werden. Eine neue Palettierungsanlage ist im Entstehen. Täglich rollen 20 Lkw mit dem großen Werbebanner der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen durch Baden-Württemberg, "was nicht nur eine Werbung für das Unternehmen, sondern auch für die Stadt darstellt", so Lössl.
In der sich anschließenden Gesprächsrunde betonte der Geschäftsführer die Wichtigkeit von Gemeinsamkeiten auf dem Sektor Tourismus, Gesundheit und Wellness, auch wenn man auf verschiedenen Geschäftsfeldern tätig sei. "Wenn die Stadt Probleme hat, schadet das auch unserem Unternehmen."
Marketingleiter Michael Neuenhagen stellte die Frage in den Raum, ob der Stadt Leitplanken fehlen. Darauf antwortete Rahm, dass es wichtig für die Stadt sei, ihr Gesicht zu wahren. Die Stadt habe das Potenzial, um Einfluss auf die Verzahnung alter und neuer Baukörper zu nehmen. Die Identifikation von Bürgern der Kernstadt und der Ortsteile zu gesellschaftlichen Gemeinsamkeiten hielt er für wichtig. Michael Neuenhagen meinte, dass die Stadt eigene Visionen entwickeln müsse, ansonsten träten Investoren auf, die ihre eigenen Visionen in die Tat umsetzen. Jonathan Berggötz sah dies als guten Ansatzpunkt an, um in Zukunft mit Nachdruck zu formulieren, was man als Stadtverwaltung möchte, denn es sollten Investoren kommen, die hierher passen.