Dem Kreuz kommt am Karfreitag eine besondere Bedeutung dazu. Foto: ©lunamarina-stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Feiertagsgruß: Pfarrer Michael Fischer ruft zur Teilhabe auf

Bad Dürrheim. Dass dieses Jahr auch zu Ostern alles anders ist, geht aus den Gedanken von Pfarrer Michael Fischer zu Karfreitag hervor.

"Letztes Jahr verwendeten wir eine der Schulstunden beim Thema Tod und Auferstehung damit, einen Besuch auf unserem Friedhof zu machen. Wir interessierten uns für Grabinschriften, Zeichen, Symbole, Bilder, Worte, die an den Ruhestätten der Verstorbenen und auch unsrer Lieben zu finden waren. Was nicht geplant war: Zwei Schüler wollten unbedingt, dass wir auch an das Grab ihrer Großeltern gingen, der Oma. Das war für uns alle ein sehr zu Herzen gehender Moment. Dort haben wir alle miteinander gebetet, und das hat bestimmt jedes von uns bewegt", erinnert sich Fischer.

Vieles habe man dabei entdeckt – Herzen, Engelsfiguren, Blumen, Rosen, aber auch ein Segelflugzeug, ein Schiff, einen Regenbogen und sehr viele Hoffnungsworte. Und: "Wie wir es erwarteten: Die häufigste Darstellung war das Kreuz. Größer, kleiner, verziert, oder auch ganz einfach gehalten." Für Fischer ist die Aussage dahinter klar: "Ich stelle mein ganzes Leben unter das Kreuz, und mein Sterben sowie die Hoffnung auf Zukunft, die ich vielleicht auch im Herzen habe, wie immer sie aussehen mag."

Der Karfreitag – ob das nicht auch ein Tag wäre, selber einen kurzen Augenblick stehen zu bleiben, einen Moment inne zu halten am Kreuz? "Mir fehlen die gemeinsamen Gottesdienste jetzt in diesen Tagen, die Begegnungen, die Schule. Wir haben in den Kirchen unserer Seelsorgeeinheit jetzt am Karfreitag die Kirchen geöffnet. Dort haben wir vor dem Altar überall ein Kreuz niedergelegt", schildert Fischer. Beim Kreuz finden sich als Mitnahmeblätter die großen Fürbitten aus der Karfreitagsliturgie, ein Blatt mit einer gesonderten Fürbitte des Erzbischofs Stephan Burger angesichts der Corona-Krise, und auch ein Blatt, das gestaltet ist als Kinderkreuzweg. "Wir laden ein, wenn man mag, eigene Bitten oder einen eigenen Dank selbst an dieses Kreuz zu legen."

Innehalten, das kann man auch daheim machen, meint Fischer: "Eine Bitte, einen Dank, einen Gedanken vor Gott bringen, ihn ans Kreuz legen." Man kann immer danken, dass Gott in Jesus seinen Weg für uns gegangen ist, ans Kreuz, durch das Kreuz. "Das Zeichen des Kreuzes – es hält mir vor Augen. Gott ist mir immer nah: jeden Augenblick meines Lebens, wenn es froh zugeht oder auch wenn es schwer wird, im Sterben und sogar darüber hinaus."