Sieben verschiedene Mischungen wurden auf dem Acker von Markus Hirt gegenüber der Büffelweide ausgesät. Im Moment stechen auf der Fläche vor allem die Sonnenblumen hervor. Hier gehe es vor allem darum, zu erkennen, welche Mischung gut wachse, auch unter trockenen Bedingungen, informiert Michael Neuenhagen, Marketingleiter der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen GmbH. Auf diesem Feld sind teils ein-, teils zweijährige Mischungen ausgebracht worden. Diesen wählte man aus, da er sich im Einzugsgebiet einer der Mineralquellen befindet und durch Fußgänger und Radfahrer sehr viel Publikumsverkehr herrsche. Auch hier wurden Universalmischungen gesät, die neben den Sonnenblumen, Phacelia und viele andere Pflanzen enthielt.
Neuenhagen strebt mit solchen einzelnen Blühäckern und -wiesen eine Biotopvernetzung an. Man sei für das nächste Jahr dran, in Absprache mit der Stadt und mit Landwirten Ackerraine zu finden, die man ansäen kann, und die nicht gemäht werden. Tanja Sickler ergänzt: "Landwirte leben von ihrer Fläche, mit jedem Eingriff, den wir machen, greifen wir in ihren Geldbeutel." Neuenhagen und Sickler zeigen sich bewusst, dass man hier Kompromisse mit den Landwirten finden müsse. Und ein Feld weiter zeigt Sickler auch warum: Denn auf der Fläche am Eingang zum Kurpark in Höhe der Haifischflosse wächst etwas, worüber die Aktivisten von Bad Dürrheim blüht auf nicht ganz so glücklich sind, die Ackerkratzdistel. Und diese vermehrt sich durch ihre gut flugfähigen Samen immens, auch die Wurzeln der Disteln reichen bis tief in den Boden. Sie habe für jeden Landwirt Verständnis, der sage: So eine Mischung kann ich nicht säen. Und man will auch seitens der Kurgärtnerei im nächsten Jahr auf dieser Fläche einen anderen Weg einschlagen, um ihn im Projekt zu halten, denn auch das Queckengras hat sich schnell breit gemacht. Insgesamt bekommt man einiges an Rückmeldung zu den Blühflächen, positive wie auch negative, diese vor allem, wenn die Flächen etwas verwildert aussehen.
Michael Liedtke, Leiter des Bauhofs, informiert noch über den Zustand der Stadtbäume: "Es ist erschreckend, was es an Abgängen gibt." Das dritte Trockenjahr in Folge zeige seine volle Wirkung. In Sachen Muselrandstreifen erklärt er, dass man diese Gewässerrandstreifen künftig Insektenfreundlicher halten wolle und nicht mehr so oft mähe, eine Mähaktion soll es jedoch in den kommenden Wochen geben. Er erklärte, dass solche Flächen, die man insektenfreundlich gestalten möchte, auch ein paar Jahre benötigen, um sich zu entwickeln. Dabei wurde er von Sickler und Schwab unterstützt.
Neuenhagen erinnerte in diesem Zusammenhang an die Diskussionen um die Beete entlang der Salinenstraße vom Rössle bis zum Busbahnhof oder in der Friedrichstraße bei der katholischen Kirche, diese wurden auch um das Aussehen geführt, heute seien diese Diskussionen vergessen. Liedtke ergänzt diesbezüglich, dass dies die Beete seien, die mit der Trockenheit am besten zurecht kämen.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.