Andreas Bertsch vom Reisemobilhafen spürt auch die Zurückhaltung bei Reisen. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Reisemobilhafen: Rekordhöhe hingegen bei Zulassungen

Bad Dürrheim. Die Zulassungszahlen bei den Reisemobilen steigen kontinuierlich. Waren es im September 2019 2083 Zulassungen, meldet der Caravaning-Industrie-Verband für den September 2020 ein sattes Plus: 5526 Zulassungen weist die Statistik aus. Für den Zeitraum Januar bis September 2019 zählte man 47 543, für den gleichen Zeitraum 2020 stieg die Zahl enorm auf 63 638 Reisemobile, die zugelassen wurden. Diese Zahlen zeigen seit Jahren stetig nach oben, der Urlaub auf den eigenen vier Rädern und somit in den eigenen vier mobilen Wänden wird immer beliebter.

Andreas Bertsch vom Reisemobilhafen weiß eine Erklärung: "Es ist momentan die sicherste Form zu reisen. Man hat sein eigenes Bad und seine eigene Toilette. Und es ist nicht wie im Hotel, wo man mit anderen Kontakt hat."

Der Reisemobilhafen unterliegt in den Coronaverordnungen der Rubrik Beherbergungsbetrieb. Somit gelten für ihn die gleichen Bestimmung wie für ein Hotel. Obwohl es eigentlich nur nähere Begegnungen bei der Anmeldung gibt. Dort im Häuschen sind derzeit nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig zugelassen, der Rest muss draußen warten und dort gibt es die derzeit überall obligatorischen Klebestreifen mit den Warteabständen.

Über das zu Ende gehende Jahr zählte er rund 40 Prozent weniger Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr. Er schränkt aber auch ein: "2019 war ein Rekordjahr" und es sei nur bedingt vergleichbar. Im Fünf-Jahres-Trend sei der Einbruch nicht ganz so groß.

Was er aber deutlich spürte war das fehlende Solemar. Aktuell darf er auch keine Schweizer mehr Beherbergen, da der Alpenstaat als Risikogebiet eingestuft sei. Er rechnet damit, dass die Zahlen in Zukunft wieder steigen werden. Es fehlen auch Gäste aus Frankreich, Niederlande und Österreich. "Man merkt allgemeine Zurückhaltung beim Reiseverhalten. Die Leute sind vorsichtiger", beschreibt er seinen Eindruck.

Das liegt an verschiedenen Dingen. Da wäre natürlich der Aufruf aus der Politik, auf Reisen soweit es geht zu verzichten. Und die Wohnmobilisten sind doch sehr oft Senioren, die eher der Corona-Risikogruppe angehören. Wobei es auch zunehmend jüngere Familien gebe, die sich unter die Wohnmobilisten mischen.

Jetzt ab November kommt auch für ihn die etwas ruhigere Zeit, da viele für ihr Wohnmobil nur ein Saisonkennzeichen haben. Wie es für Weihnachten aussieht, ist völlig offen.