Kürzlich wurde ein Wolf bei Überlingen in einer Obstplantage gesichtet, wahrscheinlich ist das Tier weitergewandert und wurde bei Bad Dürrheim ebenfalls fotografiert. Foto: Forstliche Versuchsanstalt Baden-Württemberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Wildtiere: Forstliche Versuchsanstalt hat einen Fotonachweis der Sichtung

Ein Wolf wurde nahe bei Bad Dürrheim gesehen und fotografiert, das bestätigte Micha Herdtfelder von der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg. Er ist zuständig für das Monitoring von Luchs und Wolf.

Bad Dürrheim. Wie das Umweltministerium des Landes informierte, wurde am Dienstag östlich von Bad Dürrheim ein Wolf beobachtet. Die Fachleute gehen derzeit davon aus, dass es sich um den zunächst bei Überlingen und dann nördlich von Stockach beobachteten Wolf handelt. Der genaue gegenwärtige Aufenthaltsort des Wolfs ist nicht bekannt.

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg hat aufgrund eines Fotonachweises bestätigt, dass es sich bei dem beobachteten Tier um einen Wolf handelt und wie üblich in solchen Fällen die örtlichen Wildtierbeauftragten informiert. Die Verbände der Nutztierhalter wurden ebenfalls über die Sichtung informiert.

Es gibt einen Fotobeweis für die Sichtung bei Bad Dürrheim erklärt Herdtfelder, doch sei die Qualität eher schlecht, die Fachleute haben jedoch eindeutig einen Wolf identifiziert. Herdtfelder erklärt, dass ein Wolf bis zu 50 Kilometer pro Nacht zurücklegen könne, wo sich das Tier im Moment befindet, kann jedoch nicht gesagt werden, da sind er und seine Kollegen auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Eventuell ist der Wolf auf Reviersuche. Die dichte Besiedelung in Baden-Württemberg und die Autobahn östlich von Bad Dürrheim wären kein Hinderungsgrund für einen Wolf, hier sein Revier einzurichten, obwohl er sicher eine weniger dicht besiedelte Gegend bevorzugen würden, so Herdtfelder. Doch habe man einen hohen Wildtierbestand, die als Beute dienen können. Der Wolf sei sehr anpassungsfähig und in Mitteleuropa an die dichte Besiedelung gewöhnt.

Die Fachleute weisen die Bevölkerung jedoch auch auf einige Verhaltensmaßgaben hin. "Der Wolf ist ein Wildtier und muss als solches auch respektiert werden", erklärt Micha Herdtfelder. Man dürfe ihn nicht anfüttern, brauch aber auch keine Angst vor ihm zu haben.

Sollte das Tier nochmals gesichtet werden, würde man sich bei der Forstlichen Versuchsanstalt in Freiburg über einen Hinweis, auch über einen Fotobeweis, freuen, da dies für das Monitoring wichtig ist.

Weitere Informationen: Hinweise zur Sichtung von Wolf und Luchs können an folgende Telefonnummer weitergegeben werden: 0761/40 18 274.