Vertreter des bürgerschaftlichen Engagements ziehen positive Bilanz / 13 Gruppen treffen sich mittlerweile regelmäßig in Viktoriastraße 7
Bad Dürrheim (kal). "Das Experiment ist gelungen, die Bilanz kann sich sehen lassen", freuten sich am Mittwochabend Angelika Strittmatter und die zahlreichen Gäste, mit denen das fünfjährige Bestehen des Generationentreffs Lebenswert gefeiert wurde. "Was der Verein Lebenswert geleistet hat, ist enorm", betonte Bürgermeister Walter Klumpp. Der Verein habe sich für ein lebens- und liebenswertes Bad Dürrheim eingesetzt und biete ein breites Spektrum von Veranstaltungen an. Durch die Vernetzung mit Vereinen und Organisationen werde Jung und Alt verbunden.
Klumpp bezeichnete das "Lebenswert" als Herzstück des nicht vereinsgebundenen Engagements. Damit sei man am Puls der Zeit und habe die Nase vorn. Das bürgerschaftliche Engagement sei in den Vordergrund gerückt worden, und es sei auch sehr wichtig, dass sich Bürger in ihrer Stadt wohlfühlten. "Wir sind stolz, dass wir solch eine gelungene Einrichtung in Bad Dürrheim haben", schloss dass Stadtoberhaupt seine Ansprache.
Angelika Strittmatter, Vorstandsmitglied im Generationentreff, erinnerte an die Anfänge. Es sei ein langer Prozess gewesen, schon im Jahr 2002 habe man erste Gespräche hierüber geführt. Ziel sei gewesen, eine zentrale Einrichtung zu schaffen, um eine Brücke für alle Generationen zu bauen. Nachdem der Gemeinderat zugestimmt und den Mietvertrag beschlossen habe, sei der Startschuss gefallen.
Viele Arbeitsstunden wurden geleistet, um aus dem Gebäude in der Viktoriastraße 7 einen attraktiven Treffpunkt zu schaffen. Alles zu bewältigen, habe die ehrenamtlich Tätigen vor eine große Herausforderung gestellt. So wurde im November 2010 der Verein Lebenswert gegründet, auch mit dem Hintergedanken, Fördermittel sowie die Unterstützung der Kommune zu bekommen. Inzwischen bieten dort 13 Gruppen ihre vielfältigen Aktivitäten an, pro Monat finden rund 30 Veranstaltungen statt.
Sehr froh sei man, mit Marcel Rebholz einen zuverlässigen "Bufdi" zu haben, ohne den die Arbeit nicht mehr zu bewältigen wäre. Doch weiterhin sei man auf Menschen angewiesen, die Zeit und Lust auf freiwilliges Engagement hätten. Strittmatter hob das Miteinander zwischen Bürgern und Kommune hervor. Hier sei ein gutes Netzwerk entstanden, bemerkte sie.
"Den ehrenamtlich engagierten Menschen soll es gut gehen, daher brauchen sie die ideelle und finanzielle Unterstützung der Kommunen", sagte Elvira Walter-Schmidt, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft des Bürgerschaftlichen Engagements in Baden-Württemberg (Arbes). In der heutigen schnelllebigen Zeit sei es nicht selbstverständlich, dass sich Menschen so lange ehrenamtlich engagierten. Das Bemühen um das Verständnis zwischen den Generationen sei in den Zeiten des demografischen Wandels enorm wichtig. In der Kurstadt sei man in der glücklichen Lage, im Rathaus eine gute Anlaufstelle zu haben, die alles rund um das bürgerschaftliche Engagement koordiniere, auch das sei nicht selbstverständlich.
Die ehrenamtlichen Tätigkeiten seien das soziale Kapital und ein wichtiger Teil, was den Reichtum Bad Dürrheims ausmache, hob Staatsrätin Gisela Erler hervor. "Wir befinden uns auf dem Weg zu einer Mitmach-Demokratie, in die alle Generationen mit einbezogen werden", sagte sie und fügte hinzu. dass es wichtig sei, ein Forum zu schaffen, in dem die Leute miteinander reden und respektvoll miteinander umgehen. Gewisse Spielregeln müssten beachtet werden, damit es keine Enttäuschungen gebe. "Der Mensch braucht vier Bs: Begeisterung, Beziehung, Beteiligung und Belohnung", schloss sie ihre Rede.
Zum Abschluss der Feierstunde bemerkte Vorstandsmitglied Wolfgang Götz, dass es wichtig sei, an die zu denken, die vor fünf Jahren an der Einrichtung des Generationentreffs beteiligt waren. Genannt wurden Angelika Strittmatter, Ursula Welp, Helmut Klein, Wolfgang Kaiser, Martin Schlenker, Markus Stein, Bärbel Polaczek, Renate Schick, Kurt Schick und Eva-Maria Hackenjos.