Auszeichnung: 2000 Euro für das Projekt "Im Netz daheim und nicht allein"
"Der Computer war mein ärgster Feind, jetzt ist er zu meinem liebsten Freund geworden." So äußerte sich eine ältere Dame, die im Generationentreff Lebenswert an den Computerkursen teilnimmt.
Bad Dürrheim (kal). Die Angstschwelle sei überwunden, jetzt habe sie alles gut im Griff." Diese positive Aussage, die noch von weiteren Kursteilnehmern unterstrichen wurde, rechtfertigt den Publikumspreis "Demografie Gestalter 2019", den der Generationentreff Lebenswert in der Kategorie "Digitale Angebote" erhalten hat.
Das Projekt "Im Netz daheim und nicht allein" erhielt die meisten Stimmen. Zur Preisverleihung und der Scheckübergabe in Höhe von 2000 Euro kam der parlamentarische Staatssekretär Stefan Zierke nach Bad Dürrheim. "Dass draußen etwas getan wird für die Menschen und diejenigen auf den Weg mitnehmen, die es nicht so einfach haben, ist nicht normal", meinte der Politiker. Es sei ein Projekt, das die Generationen verbindet, die voneinander lernen können.
Der Preis sei wichtig, denn als erster Publikumspreis zeige er, wie viele Bürger die Internetseiten aufmachen. Mit Stolz könne nun gesagt werden. "Wir haben es geschafft, an der Spitze zu sein!" Bürgermeister Jonathan Berggötz meinte schmunzelnd, im Generationentreff herrsche immer eine gute Stimmung, nicht nur am Tag der Scheckübergabe. Die Auszeichnung komme an die richtige Stelle, es sei sehr erstaunlich und eine tolle Leistung, was hier alles mit großer Dynamik laufe. Die Stadtverwaltung müsse schauen, wie sie das Projekt weiterhin unterstützen könne.
Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner bemerkte, es sei eine Besonderheit, das Projekt auf Vereinsebene zu stemmen. Dazu gehöre eine gute Mannschaft, das müsse belohnt werden. Auch Landtagsabgeordneter Karl Rombach freute sich über die Preisverleihung. Durch diesen Preis erfahre das Projekt große Anteilnahme, freute sich Angelika Strittmatter vom Vorstandsteam. Zielsetzung sei, die digitale Plattform zu entwickeln, denn man brauche zukunftsmäßige Strukturen. Mit einer lebendigen Nachbarschaft, um im sozialen Leben weiterzukommen. Vorstandsmitglied Wolfgang Götz erinnerte an die Anfänge. Im Jahr 2013 habe es begonnen, Fachkundige zu suchen, die bereit seien, Senioren im Umgang mit Computer, Handy oder Laptop anzulernen. Das Interesse sei groß gewesen und das Angebot habe sich weiterentwickelt.
Inzwischen stehen acht Internetlotsen für den Gruppenunterricht sowie auch für Einzelunterricht zur Verfügung. Zu den Pionieren gehören Gerhard Späth und Herbert Braun, sie sind inzwischen die Leiter der Internetlotsen. Mit seinem Projekt "Computerkurse für Senioren" hat der Generationentreff Lebenswert bereits den 3. Jurypreis gewonnen, der am 18. März dieses Jahres von der Bundesministerin Franziska Giffey in Berlin an Wolfgang Götz übergeben wurde.