Aufgrund der Flächenbestimmungen für den Einzelhandel ist es dem Unternehmer Matthias Bader nicht möglich, das Braun Möbelzentrum in Bad Dürrheim wie gewünscht zu erweitern. Gerne würde er auf der Seite, auf der das Bettenhaus "pssst" und ganz früher das Smart-Autohaus war, ein Lager, ein Küchenstudio und einen Trendmarkt eröffnen. Die Fläche gehört ihm. Foto: Strohmeier

Möbelhaus würde gerne erweitern. Verbot durch Erlass des Regierungspräsidiums.

Bad Dürrheim - Das Braun-Möbelzentrum ist seit mehr als 40 Jahren in Bad Dürrheim ansässig, gerne würde man die Fläche erweitern, doch dies erweist sich als schwierig.

Der erste Standort des Möbelhauses war dort, wo jetzt der Media-Markt steht, man erstellt vor einigen Jahren den Neubau an der Robert-Bosch-Straße und kaufte sich nach und nach Gebäude und Gelände auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dem Unternehmen mit Hauptsitz in Reutlingen gehört das Gebäude, in dem das "pssst Bettenhaus" beheimatet war wie auch das ehemalige Smart-Autohaus an der Ecke Robert-Bosch/Carl-Friedrich-Benz-Straße.

Matthias Bader, geschäftsführender Gesellschafter des Möbehauses, fasst die Situation für seine Niederlassung in Bad Dürrheim mit einem Satz zusammen: "Wir sehen uns deutlich eingeschränkt." Der Grund: Das Möbelhaus darf keine weitere Handelsquadratmeter ausweisen. Ursache dafür ist ein Erlass des Regierungspräsidiums, der aufschlüsselt, welche und wie viel Handelsflächen in Ober- Mittel und Unterzentren vorhanden sein dürfen. Ziel dieses Erlasses ist es, die Oberzentren in ihrer Bedeutung zu stärken. In dem Fall jedoch zum Nachteil eines Unternehmers.

Ursprünglich wollte Matthias Bader gegenüber ein Küchenstudio, einen Trendmarkt und Lager errichten. Das ist mit dem RP-Erlass nicht möglich. Eventuell könnte man noch die bestehende Lagerfläche als Handelsfläche umnutzen, da sieht der Unternehmer zwar auch Handlungsspielraum, jedoch nur sehr begrenzt.

In Sachen Möbelhandel ist die Region im Umbruch, mit Blick auf XXX-Lutz, der in Villingen aktuell eine große Niederlassung baut. Im mittleren Preissegment gibt es bei der Zielgruppe Überschneidungen, so Bader. Mit den bestehenden Gebäuden, die jetzt leer stehen, gibt es momentan keine konkreten Pläne. Auch keine Anfragen oder Verhandlungen mit Nachmietern, teilte Matthias Bader weiterhin mit, der aber auch ganz klar sagt: "Wir kämpfen um den Standort Bad Dürrheim."

Hauptamtsleiter Markus Stein auf die Thematik angesprochen, kann er dem Unternehmer aus Reutlingen nur bedingt Hoffnung machen auf eine Erweiterung der Handelsflächen. Eventuell sei es möglich, in einem kleinen Rahmen die Handelsfläche zu erweitern, sicherlich jedoch nicht in dem von dem Unternehmer gewünschten Umfang. Hier erklärt er, dass die Gemeinde an geltendes Recht gebunden sei. Überwacht werde es vom Regierungspräsidium und vom Regionalverband. Insgesamt sei es eine hochkomplizierte Materie. Vereinfacht gesagt, geht es in dem Einzelhandelserlass und dem Landesentwicklungsplan darum, dass festgesetzt ist wo welche Handelsflächen entstehen dürfen – vor allem wenn es größere Flächen beträfe. Kriterien sind Grund- und Sonderversorgung. Jetzt ist jedoch das Gewerbegebiet Bad Dürrheim älter als diese Erlässe. Somit gäbe es Sonderregelungen für historisch Gewachsenes, führt Stein weiter aus. Speziell in dem Bereich, in dem sich das Braun-Möbelzentrum sei eine erhebliche Erweiterung nicht möglich. Grundsätzlich wäre man Herrn Bader gerne entgegengekommen, man sei auch bereit, über eine mögliche kleinere Erweiterung Verhandlungen mit den zuständigen Behörden zu führen.