Über 20 Teilnehmer erarbeiten beim Generationenworkshop in bad Dürrheim Maßnahmen, wie Jung und Alt sich besser gegenseitig unterstützen und kennenlernen können. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Workshop: Vorschläge für ein besseres Kennenlernen von Jung und Alt / Engagement aller erforderlich

Eine Small-Talk-Area, Stammtische, Treffen und Besuche bei Senioren – beim Generationenworkshop in Bad Dürrheim wurden einige Ideen genannt, die Jung und Alt nun in die Tat umsetzen wollen.

Bad Dürrheim. Als Moderator für den über dreistündigen Workshop waren Konstantin Proske und Stephanie Bundel von der Familienforschung beim statistischen Landesamt Baden-Württemberg zu Gast. Die beiden Fachleute informierten die 22 Teilnehmer zunächst über die Altersstruktur und was statistisch diesbezüglich im Land sowie in Bad Dürrheim zu erwarten ist. So erfuhren die Zuhörer, dass in absehbarer Zeit etwa 50 Prozent der Einwohner in der Kurstadt zwischen 60 und 80 Jahre alt sein werden. Das bedeute jedoch nicht, dass alle pflegebedürftig seien. Proske verdeutlichte, dass dieser Personenkreis ein großes Potenzial bedeuten würde, auf das man zurückgreifen sollte.

Nach diesem Informationsteil gab es eine Duobildung. Ein Senior und ein Jugendlicher taten sich zusammen und lernten sich anhand folgender drei Punkte kennen: "Was war oder ist das Lieblingsfach in der Schule?", "Welchen Beruf habe ich ausgeübt oder welchen Berufswunsch gibt es?" und "Welche ist die Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit?". Danach musste sich das Duo gegenseitig in der großen Runde vorstellen. Anschließend wurde in der großen Gruppe unter anderem der Frage nachgegangen, wie man Begegnungen zwischen Jung und Alt fördern kann. Diese Frage bildete anschließend auch die Grundlage für die Ableitung von Maßnahmen, welche die Teilnehmer in zwei Gruppen erarbeiteten.

Unterm Strich gab es einige Möglichkeiten. Eine davon war die Einrichtung von Small-Talk-Areas. Die Idee ist, im Kurpark oder im Hindenburgpark mehrere Ruhebänke so zu gruppieren, dass die Leute miteinander ins Gespräch kommen. Dies soll mehreres bewirken: zum einen das Kennenlernen, zum anderen soll es ein Mittel gegen die Einsamkeit vor allem bei den Senioren sein. Denn man habe den Eindruck, so war es von den Jugendlichen aus der Gruppe zu hören, dass die Senioren den Kontakt suchen würden.

Eine andere Idee ist es, dass die Jugendlichen Patenschaften für ältere Menschen übernehmen, diese besuchen oder auch kleinere Erledigungen übernehmen. Denn auch die Jungen haben erkannt, dass oftmals die eigenen Kinder der Älteren weiter weg wohnen. Zu diesem Thema äußerte sich auch Bürgermeister Walter Klumpp, der bei der Vorstellung der Ergebnisse anwesend war. Er sei oft bei Seniorengeburtstagen, und das Thema Einsamkeit sei da im mer wieder ein großes Thema.

Ein weiterer Punkt bei beiden Gruppen war das Einrichten regelmäßiger Treffen im Generationentreff und auch bei Vereinen für einen Austausch oder auch im Jugendhaus. Während die eine Gruppe den genauen Ablauf noch offen ließ, war die andere konkreter. Ihnen schwebt ein Mal im Vierteljahr vor, an jedem ersten Montag im Quartal um 18 Uhr. Es gab noch einige weitere Ideen, wie gemeinsame Wanderungen oder dass die Teilnehmer von ihrer Rom-Wallfahrt erzählen, die bei der Gemeinde St. Johann demnächst ansteht und eine Tauschbörse, bei der beispielsweise Mathenachhilfe gegen Wissen, wie man ein Smartphone bedient, eingetauscht wird.

Klumpp bedankte sich für das Engagement aller Anwesenden. Und auch Angelika Strittmatter vom Generationentreff nannte es einen spannenden und intensiven Nachmittag. Jetzt gelte es, die Maßnahmen auch umzusetzen.