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Michael Liedtke und seine 26 Mitarbeitern bereiten Einsätze vor. Salz und Splitt stehen bereit.

Bad Dürrheim - Noch weiß man nicht, wie lange und wie schneereich der kommende Winter in Bad Dürrheim sein wird, aber der städtische Bauhof ist für alle Fälle gut vorbereitet. Die vergangenen zwei Wochen war Bauhofleiter Michael Liedtke mit seinen 26 Mitarbeitern mit den ersten Vorbereitungen beschäftigt.

An den Feldwegen auf der gesamten Gemarkung wurden Schneepfähle aufgestellt sowie Schneezäune, denn zu einem Problem könnten Schneeverwehungen werden.

Die Fahrzeuge, die teilweise noch mit einen Mähwerk versehen sind, werden mit Schneepflug und Streubehälter umgerüstet. An verschiedenen Stellen in der Kernstadt wurden Streukübel aufgestellt und mit Splitt gefüllt, den die Bürger zum Streuen von Gehwegen benutzen können. Das Laub an den Straßen und Gehwegen wurde beseitigt, und die Silos wurden mit Streusalz befüllt. 100 Tonnen Salz stehen bereit, die je nach Witterung recht schnell verbraucht werden, weitere 200 Tonnen wurden für den Bedarfsfall reserviert.

Salz aus dem vergangenen Jahr übrig

Vom vergangenen Winter, so erinnert sich Liedke, sei noch einiges übriggeblieben, da er nicht sehr streng und schneereich war. Benötigt werde das Salz hauptsächlich für überfrierende Nässe, die, da sie nicht gleich zu sehen ist, für Autofahrer und Fußgänger gefährlich werden kann.

Geht es dann los mit Schnee und Eis, wird der Winterdienst in drei Gruppen eingeteilt. An erste Stelle steht der große Winterdienst, der die Hauptverkehrsstraßen und danach die landwirtschaftlichen Feldwege räumt. Vorrang bei den Hauptstraßen haben die mit einem starken Gefälle. Der kleine Winterdienst sorgt dafür, dass die Gehwege, die Bushaltestellen und die Außenbereiche im Kurgebiet geräumt werden. Auch eine Fußgruppe ist unterwegs, wenn die Flächen für Fahrzeuge zu klein sind.

Stichstraßen und Parkplätze, so sagt der Gesetzgeber, müssen vom Bauhof nicht geräumt werden. "Wenn es uns möglich ist, machen wir es, es ist eine soziale Leistung der Stadt", sagt der Bauhofleiter. Der Arbeitstag im Bauhof beginnt im Winter um 3 Uhr morgens. Als erster ist der Streckenkontrolleur mit seinem Fahrzeug unterwegs. Mit am Fahrzeug angebrachten Sensoren überprüft er die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Sieht er Rot auf seinem Display, werden die übrigen Mitarbeiter alarmiert, denn Rot bedeutet Glätte.

Jede Fahrt wird genaustens protokolliert

Die Bauhofmitarbeiter im Winterdienst haben jeweils eine ganze Woche lang einen Arbeitstag von acht bis neun Stunden, auch gibt es einen Bereitschaftsdienst für eventuelle Krankheitsvertretungen. Nach ihren Einsätzen müssen sie sich administrativen Aufgaben widmen, denn jede Fahrt wird genaustens dokumentiert. Schon während der Fahrt wird der Einsatz auf ein Diktiergerät gesprochen. Auf dem Schreibtisch von Liedtke liegt ein großer Stapel der Bücher, in denen Datum, Fahrten und Uhrzeit eingetragen wurden.

"Winterdienst ist ein undankbarer Job, nach dem sich keiner reißt", weiß Michael Liedtke aus Erfahrung. Nicht selten rufen Bürger bei der Stadt an, die sich über einen Schneehaufen vor ihrem Haus beschweren. Keiner denke daran, dass die Räumfahrzeuge oftmals wegen parkender Autos nicht überall hinkommen. Wenn diese später weg sind, falle den Anliegern auf, dass da noch Schnee liegt. Eine Unsitte sei es auch, den Schnee von den Gehwegen am Haus und den privaten Einfahrten auf die Straße zu schippen. Das erschwere dem Fahrer die Arbeit, der ohnehin mit großer Aufmerksamkeit sein Fahrzeug durch die Straße lenken müsse.

Auch ohne Schnee kommt keine Langeweile auf

Der Räumdienst in der Kernstadt wird vom Bauhof übernommen, für die Stadtteile wurden Fremdunternehmer eingestellt, unter anderem auch ein Forstunternehmen und der Maschinenring. Wenn es nicht schneit, wird es den Männern vom Bauhof auf keinen Fall langweilig. Holzbänke müssen gerichtet werden, Hecken werden geschnitten, Bäume gefällt. Die Rasenmäher werden für den Sommer gerichtet und an den Einsatzfahrzeugen gibt es auch immer was zu tun, zählt Liedtke auf. Die neueren Fahrzeuge sind mit viel Technik ausgestattet, hilfreich, aber auch sehr anfällig. "Wir haben eine gute Werkstatt mit zwei Mitarbeitern, auf die ich mich verlassen kann", lobt der Bauhofleiter.

(las). Ortsvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser aus Öfingen berichtete bei der Ausschuss-Sitzung, dass die vom Bauhof aufgestellten Holzpfähle rausgezogen und weggeschmissen wurden. Andere wurden auch stark beschädigt. Die Holzpfähle dienen zur Orientierung im Winter, nicht nur für die Räumungsfahrzeuge, sondern auch für Autofahrer. Deshalb ist es ihr ein großes Anliegen, die Pfähle stehen zu lassen, da sie besonders wichtig für die Sicherheit im Verkehr sind.