Madelaine Strohmeier vor zwei ihrer Werke, die sie im Kurstift-Festsaal ausstellt. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Madelaine Strohmeier stehllt im Festsaal des Kurstifts aus / Wichtiges Aushängeschild der Stadt

Bad Dürrheim. Ihre Bilder, egal ob sie das Meer, die Berge, Menschen oder einfach nur bunte Farben zeigen, sind genau so freundlich und fröhlich wie die Künstlerin selbst. Das konnten wieder einmal die vielen Besucher erleben, die zur Vernissage der Ausstellung von Madelaine Strohmeier kamen. Zahlreiche Gäste kamen mit einem Blumenstrauß in den Festsaal vom Kurstift, denn die Ausstellungseröffnung war auch zugleich der Geburtstag der Künstlerin. Nach der Begrüßung durch Kurstift-Mitarbeiterin Corina Ulmschneider und Musikstücken, die Elena Albicker am Konzertflügel vortrug, unterhielt Eva Schmidt-Steinbach die Zuhörer mit einer humorvollen Laudatio. Sie betonte, dass sie nicht über die Gemälde der Künstlerin philosophieren werde, das geschehe oftmals bei Ausstellungseröffnungen und so mancher blicke dabei verstohlen auf die Uhr und versuche, sich leise davon zu schleichen. Statt lange über die Bilder zu reden, solle dem Betrachter Raum gegeben werden, sich mit ihnen auseinander zu setzen.

Über Madelaine Strohmeier gäbe es viele Geschichten, ließ die Rednerin wissen. Gemalt habe die in Thüringen aufgewachsene Künstlerin schon als Kind, das Talent dazu vom Vater geerbt. So richtig mit der Malerei habe sie begonnen, als sie von ihrem Mann eine Staffelei geschenkt bekam. Auf die Frage, woher sie die vielen Ideen für ihre Werke nehme, komme die Antwort: "Von überall. Ich sehe eine Pfütze und schon geht’s los." Sie selbst bezeichnet sich als Autodidaktin, ihre Inspirationsquelle ist die Natur und die nicht fassbare Gedankenwelt.

Beginnt sie mit einem neuen Bild, entstehe auf der Leinwand zunächst ein wildes Chaos, das dann strukturiert und geordnet werde. Und das mache die Arbeit sehr spannend. In ihren Bildern sei viel von ihrem Leben zu finden. Ist sie unterwegs, nehme sie die Erinnerungen mit nach Hause und banne sie auf die Leinwand. Dort entstehen wilde Pinselstriche oder auch "Winzlinge" die nur mit einer Lupe zu sehen sind. "Für Madelaine ist das Malen eine Sucht. Wir können davon profitieren", so Eva Schmidt-Steinbach und stellte erfreut fest, dass sich niemand "heimlich herausgeschlichen hat".

Bürgermeister Walter Klumpp bezeichnete die Künstlerin als eine wertvolle Bürgerin der Stadt Bad Dürrheim, in der sie seit 1964 lebt. In vielen Bereichen ist sie kreativ und immer geht sie offen auf die Menschen zu, hob er hervor. Die Ausstellungen zeugen von einer Wertschätzung für die Person und für die Künstlerin. In der Künstlerszene ist sie ein wichtiges Aushängeschild. "Darauf sind wir stolz. Mach weiter so, Madelaine", forderte er auf. Bevor die Besucher ihren Rundgang begannen, stimmte nach Aufforderung des Bürgermeisters der ganze Saal noch ein "Happy Birthday" an.