Die Stelenkünstler: Ingrid Weishaupt (von links), Jürgen Merk, Ute Hauser, Rolf und Lore Möller, Claudie Rottler-Link, Volkmar Rinke, Madeleine Strohmeier, Angelika Bächle und Elfriede Bäuerle.Fotos: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Stelenausstellung im Kurpark mit mehreren Künstlern / Unterschiedliche Themen verwirklicht

Im Rosengarten vor der Terrasse des Restaurants am Kurpark gibt es eine zusätzliche Attraktion. Die Besucher können sich an einem farbenfrohen und fantasiereichen Stelengarten erfreuen.

Bad Dürrheim. Die Initiatorin und Projektleiterin Angelika Bächle vom Kunstverein erzählte: "Die Grundbedingung war, dass alle Mitmachenden zeigen, was aus neun mal neun Zentimetern Balken entstehen kann. Hinzu kam, in Zeiten von Corona, Freude bereiten zu wollen".

Doris Arenas, die Vorsitzende des Vereins, ergänzte: "Die Idee entstand bereits vor eineinhalb Jahren. Doch bei 20 Künstlern gibt es erst 40 Meinungen, bis man sich geeinigt hat. Keiner wusste bis zum Aufstellen der Stele, was der andere entwickelt." Entstanden sind 17 sehr unterschiedliche Kunstwerke, eine Stele ist interessanter und schöner als die andere.

Angelika Bächle hat naturbelassen aus Douglasienholz ein ruhiges Gesicht geschnitzt. Dazu ein Gegenpol, den sie zwischen Rippen und weichen Holzkörpern ausgearbeitet hat. Sie nennt ihre Idee zur Coronazeit "Harmonie und Disharmonie". Sie erlernte freies Zeichnen und die Umsetzung von Formen und Farben bei Friedrich Hechelmann in Isny. Bei einem Holzbildhauer erlernte sie das Holzschnitzen.

Elfi Bäuerle studierte an der PH München mit Schwerpunkt Kunst. Da schlängeln sich Quadrate und Rauten in den Grundfarben. Den Titel "Aufwärtsstrebend" verdient dieses Werk. Es geht nach oben, bis hoch zu einer blauen Kugel. "Black forest–relouded" nennt Ute Hauser ihr Werk, auf dessen Spitze ein Saurier aus der Spielzeugkiste im Nest thront. Sie thematisiert die Urkraft des Waldes. Ute Hauser, deren Lieblingsfach die Kunst war, hat sich von der Malerin Hanne Grüner, Rottweil, ausbilden lassen und durch etliche Weiterbildungen sich mit Materialien und Farben auseinandergesetzt.

Jürgen Merk hat seine Stele aufgespalten und gedehnt. Gekrönt wird sein Werk von einem Tennisschläger mit den berühmten roten Bollen, die zugleich Tennisbälle sind. Er meinte, "das Leben kann ein Gesamtkunstwerk sein". Ein Kunstwerk ist dieser Hingucker, der unübersehbar in der Mitte des Stelengartens steht und sich der "Baum zweier Erkenntnisse" nennt.

Lore Möller hat eine "Neue Arche" mit Spielfiguren gebaut. Diese verlassen die Erde. Auch hier geht es um die bedrohte Natur. Nachdem Lore Möller das Zeichnen entdeckt hatte, erhielt sie bei dem bekannten Villinger Maler Max Roth Unterricht, der sie auch bekräftigte, weiterzumachen. So bildete sie sich jahrelang fort und entwickelte ihren eigenen Zeichenstil.

Rolf Möller sieht sich nicht als Künstler, eher als passionierter Vogelhausbauer. So hat er die "Vogelburg" kurzerhand von seinem Garten in das Rosenbeet versetzt. Ebenso wie die zwei Fischstelen, die am Brunnen stehen und sich passend "Idylle am Gartenteich" nennen.

Volkmar Rinke hat sein Kunststudium und den Beruf als Grafiker und Illustrator zur Berufung gemacht. Das Experimentelle, das ständige Ausloten neuer Ausdrucksformen und Sujets macht für ihn den Reiz des künstlerischen Schaffens aus. Seine Stele blau mit gelben Rauten erinnert an die Farben von Borussia–Dortmund. Doch bei Nachfragen lächelt und schweigt er.

Claudia Rottler-Link vertieft erst seit zwei Jahren ihre Liebe zur Malerei. Sie zeigt ihre Liebe zur Natur, und ein Heimatthema. Ihre Stelen nennt sie "Picnic am See" und "Schwarzwaldmädel".

Madeleine Strohmeier ist Autodidaktin. Ihre Arbeiten entstehen einerseits spontan und intuitiv, anderseits sehr kalkuliert und akribisch. Ihre Stelen sind verwunschene mythische Säulen. Eine Stele in schwarz-weiß, die Stele mit den Spiegelscherben hält dem Betrachter unzählige Male den Spiegel vor, die dritte ist eine abstrakt bemalte Stele mit vielen Ornamenten.

Ingrid Weishaupt, hat ihre farbenfreudigen Stelen "Windspiele" genannt und sie hofft auf den gut gelaunten Wettergott, der den gefilzten Blüten ihre Leichtigkeit lässt.

Weitere Informationen: Der Stelengarten lädt vom 21. Juni bis 30. August im Kurpark zum Verweilen ein. Schön wäre es, der Stelengarten fände danach eine neue Heimat, vielleicht im Hindenburgpark. Für die Stadt wäre es eine Bereicherung.