Kirchengemeinderat Ernst Schaber und Pfarrerin Bettina Ott im Altarbereich der Öfinger Kirche.Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Im Öfinger Kirchturm arbeiten die Handwerker / Metall durch Eiche ersetzt

Die Öfinger Kirche zählt zu den frühen Pfarreien der Baar, sie ist rund 800 Jahre alt. Das Gebäude befindet sich in exponierter Lage, so kann man sie im Ort von fast überall sehen. Überall im Ort hören kann man die Kirchenglocken, doch diese schweigen im Moment, der Grund: eine Sanierung.

Bad Dürrheim-Öfingen. Das Kirchengebäude mit dem dazugehörigen Friedhof und dem Pfarrhaus präsentiert sich als ein idyllisches Ensemble mit einer angenehmen Atmosphäre. Es ist ein gotisches Bauwerk mit noch sichtbaren romanischen Elementen, der Turm hat den für die Baar typischen Treppengiebel und sein Mauerwerk beherbergt vier Glocken in unterschiedlicher Größe.

Aus sicherheitstechnischen Gründen wurde nun das Glockengeläut für diese vier Glocken sowie die Elektrik saniert. Laut Glockensachverständigen der evangelischen Landeskirche war die Glockenaufhängung aus Metall nicht mehr sicher. Dieses Metall wurde ersetzt durch Eichenholzjoche. Das Holz fängt die Schwingungen, die durch das Läuten entstehen, besser auf.

Natürlich zog das weitere Sanierungsarbeiten mit sich, wie Ernst Schaber vom Kirchengemeinderat erläuterte. Die Elektronik befindet sich jetzt auf dem neuesten Stand, die Beleuchtung ist verbessert und die Treppen im Glockenturm wurden neu belegt nach heutigen Sicherheitsstandards.

Die Turmuhr, die nach drei Seiten sichtbar ist, wird von außen mit einem Hammer geschlagen, auch dieses musste etwas verändert werden. Pfarrerin Bettina Ott erzählte über die Bedeutung der Glocken als Medium zur Kommunikation, was in Zeiten der Coronakrise, als kein Gottesdienst stattfinden konnte, sehr wichtig war. Am Sonntag läutete um 9.50 Uhr die Auferstehungsglocke. Es ist die älteste und größte Glocke. Sie trägt die Inschrift "Ich bin die Auferstehung und das Leben". Dann wussten die Gläubigen, dass die Pfarrerin Bettina Ott. In der Kirche gleichzeitig das Vaterunser betete und die Gläubigen, statt Gottesdienst, zu Hause mitbeten konnten.

Die vier Glocken haben unterschiedliche Bedeutungen. Die Lichtglocke trägt das Schriftwort: "Ich bin das Licht der Welt". Die Lebensglocke hat die Inschrift: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben". Die Taufglocke ziert die Inschrift: "Lasset die Kindlein zu mir kommen". Wer die Bedeutung und die Inschriften der Glocken kennt, für den wird auch die Leuteordnung interessant. Dazu hier ein Auszug: Werktags läutet die Lebensglocke um 11, die Auferstehungsglocke um 12 Uhr. Die Lebensglocke läutet zum zweiten Mal um 16 Uhr von Georgi (23. April) bis zum Michaelistag (29. September) und von Michaeli bis Georgi um 15 Uhr. Am Samstagnachmittag beginnend mit der Lichtglocke läuten alle vier Glocken. Zum Gottesdienst rufen die Lebensglocke, die Auferstehungsglocke und dann alle vier Glocken. Pfarrerin Ott freut sich, dass nach der Sanierung die Glocken schöner, weicher und melodischer als früher klingen.