Freuen sich auf den vierten Wirtschaftstag in Bad Dürrheim (von links): IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez, IHK-Projektleiterin Annika Fleig, der stellvertretende Vorsitzende des Gewerbevereins Jürgen Rebholz und Wirtschaftsförderer Alexander Stengelin.Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaftstreff: Erst denken, dann mailen: Von der Kussbilanz bis zum smarten Hamsterrad

Etwas provokant nennt Anitra Eggler ihren Vortrag "Mail halten" und es geht darum erst zu denken, dann zu mailen. Sie ist Gastrednerin beim vierten Wirtschaftstreff in Bad Dürrheim am Donnerstag, 26. März.

Bad Dürrheim. "Mail halten" – da kommt einem doch gleich eine Redewendung in den Sinn, die einem vermittelt, dass man jetzt besser nichts mehr sagt. Genau darauf zielt Anitra Eggler natürlich ab. Die Wahl-Wienerin mit ungewöhnlichem Vornamen wurde in den Medien bereits "die gefragteste weibliche Stimme zu Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung" genannt. sie ist Internetveteranin und Digital-Detox-Pionierin und gibt Tipps für die persönliche digitale Balance und dabei geht es auch um die Kussbilanz. Diese gibt an, wie viel Zeit man damit verbringt, Mails zu öffnen und wie viel Zeit man ins Küssen investiert.

Anitra Eggler besuchte das Gymnasium in Karlsruhe, war Managerin eine Start-Up-Unternehmens. Nach zwölf "Highspeedjahren" – wie sie es selbst nennt " landete sie 2011 mit ihrem ersten Digitalisierungsratgeber "E-Mail macht dumm, krank und arm" einen Bestseller, das Bühnenprogramm haben bislang rund 200 000 Menschen gesehen. Sie will beim Wirtschaftstreff mit ihren Erfahrungen Tipps zur Entschleunigung geben, um das digitale Hamsterrad zu verlassen.

Organisiert wird der vierte Wirtschaftstreff in Bad Dürrheim vom Gewerbeverein, der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Stadt – letztere beiden teilen sich das Honorar für die Rednerin.

IHK Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez freut sich auf den Vortrag und darüber, dass es mittlerweile etwa zehn Gemeinden gäbe, die einen solchen Wirtschaftstreff zusammen mit der IHK organisieren würden. Der hohe Zulauf an Interessierten zeige, dass der persönliche Austausch nach wie vor wichtig sei. Er zeigte die Bedeutung auf: Man habe vor allem Mittelständler in der Region und für diese sei es der persönliche Austausch wichtig, vor allem wenn es um Entscheidungen gehe oder darum, eine Lage zu Beurteilen. Momentan hätten die Firmenchefs alle Hände voll zu tun, um der Lage in den Griff zu bekommen, die rund um den Corona-Virus entstand, er verwies auf Auswirkungen auf Lieferketten oder auch im Tourismus. Doch man sei auch zuversichtlich, dass es wieder aufwärts gehe. Der Vortrag ist auch in einem anderen Bezug für Albiez interessant: Im Moment sei es nicht abschätzbar, was die Digitalisierung in der Zukunft noch bringe, vor allem bezüglich der künstlichen Intelligenz. Für Bad Dürrheim hatte Thomas Albiez noch ein paar Zahlen. Es gäbe 943 Betriebe, die der IHK zugehörig seien und in den Jahren 2012 bis 2018 stieg die Zahl der Auszubildenden im Stadtgebiet von 180 auf 260. Jürgen Rebholz, stellvertretender Vorsitzender des Bad Dürrheimer Gewerbevereins, freut sich auf die Veranstaltung uns sieht sie ebenfalls als Plattform für den Austausch.

Weitere Informationen: Anmeldungen für eine bessere Planung der Bestuhlung und für das Catering sind erbeten bis zum 19. März unter www.veranstaltungen-ihk-sbh.de