Die „Heimathelden“ (Bild) und der Musikverein Sulz machten am Samstagabend mit ihrer Musik Stimmung im Festzelt. Foto: Patrick Dieringer

Geselligkeit, Holzofendüfte, Musik und nicht zuletzt T-Shirt-Wetter lassen Hunderte zum Backhausfest in Wittershausen strömen.

Trotz oder gerade wegen seiner mehr als vier Jahrzehnte währenden Tradition blieb das Backhausfest am Wochenende ein Publikumsmagnet.

Während am Samstagabend die meisten kamen, um bis spät in die laue Sommernacht hinein zu bleiben, herrschte am Sonntag ein reges Kommen und Gehen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit traf man bekannte Gesichter und genoss die Geselligkeit.

Das für Mitte September außergewöhnlich sommerliche Wetter und die milden Temperaturen sorgten für regen Besuch am Bierbrunnen in der Sigelstraße. Dort gab es weitere Sitzmöglichkeiten, von wo aus man die Kleinsten im Auge behalten konnte, die sich am Sonntag auf der Spielstraße vergnügten.

Schweißtreibende Arbeit

Die wohlriechenden Köstlichkeiten aus den mit „Büschele“ beheizten Holzbacköfen wollte sich selbstverständlich niemand entgehen lassen. Hunderte Zwiebel- und Salzberda fanden dankbare Abnehmer oder wurden zum späteren Verzehr mit nach Hause genommen.

Beim Herausholen der fertigen Zwiebelkuchen muss es schnell gehen, damit die Öfen möglichst wenig Hitze verlieren. Foto: Fahrland

Dafür machten sich im Backhaus und bei der Hefeteigvorbereitung in den Gastronomieräumen des Gasthauses „Linde“ über die beiden Festtage mehrere erfahrene Teams an ihre schweißtreibende Arbeit.

Neue Helfer einbinden

Dennoch ist es den beteiligten Personen ein Anliegen, sich auch von neuen Helfern über die Schulter blicken zu lassen und sie sukzessive ins Geschehen einzubinden, damit das Fest auch in Zukunft stattfinden kann. Diesmal war eine 16-Jährige zum Schnuppern im Backhaus mit dabei und half bestmöglich mit.

Die Jungmusiker transportierten die mit Teig gefüllten Bleche. Mitglieder der Jugendkapelle betreuten die sonntägliche Kaffeebar und verkauften dazu süße Berda mit Schmand und Früchten.

Neues Zelt-Konzept

Der Vorsitzende Patrick Dieringer äußerte sich sehr zufrieden über die Besucherzahlen sowie das neue Zeltkonzept, das auch von den Gästen viel positive Resonanz erfahren habe.

Mehrere erfahrene Teams schaffen mit Herz und Hand am Hefeteig. Foto: Barbara Bachmann

Um einen fast nahtlosen Wechsel der beiden Musikgruppen am Samstagabend zu gewährleisten, spielten der Musikverein Sulz zur Festeröffnung sowie die „Heimathelden“ an den entgegengesetzten Stirnseiten des Zeltes, das schon bald nach Beginn bis auf den letzten Platz gefüllt war. Auch die urige Natursteinbar war gut besucht.

Hohes Arbeitspensum

Dieringer ist sich der Tatsache bewusst, dass die zweite Großveranstaltung des Vereins drei Monate nach dem dreitägigen Musikspektakel auf dem Dorfplatz seinen Musikern, Angehörigen und Ehrenmitgliedern erneut ein hohes Arbeitspensum abverlangt habe. Schon im Vorfeld falle beim Zeltaufbau, Zwiebelschneiden und Backen der Holzofenbrote eine Menge Aufwand an. Er freue sich, dass alle Helfer das Backhausfest wieder so zahlreich und tatkräftig unterstützt hätten.

Beeindruckende Bandbreite

Am Sonntag spielten die Musikvereine Fischingen, Seebronn und Vöhringen zur Unterhaltung auf und präsentierten eine beeindruckende Bandbreite verschiedener Stilrichtungen von Polka mit und ohne Gesangseinlagen über Schlager und Stimmungshits zum Mitsingen bis zu den weltweit bekannten Erfolgshits von Michael Jackson oder den Beatles.

Den letzten Auftritt bestritten traditionell die Lyra-Musiker selbst und waren sogar nach arbeitsreichen Mehrfachschichten noch zu Höchstleistungen fähig. Großer Beifall galt Reinhold Pomorin bei seinem Glanzstück „Zirkus Renz“ für sein rasantes Xylofonsolo.