Zur Dirndl- und Lederhosenparty erschienen viele Gäste in Trachtenkleidung Foto: Stadler

Mit leicht verändertem Konzept luden der VfR Beihingen und die Feuerwehr nach vier Jahren Pause wieder zum traditionellen Backhausfest ein. Laut Ortsvorsteher Eberhard Walz war es das am besten besuchte Backhausfest in dessen Geschichte.

Haiterbach-Beihingen - In Massen strömten die Gäste am Samstagabend zur "Dirndl- und Lederhosenparty" auf den umgestalteten Festplatz. Gefeiert wurde mit Musik, ausgelassener Stimmung und Tanz bis tief in die Nacht. Anziehungspunkt des als "Volksfest im Waldachtal" bezeichneten Backhausfestes waren auch in diesem Jahr Zwiebelkuchen und Beihinger Schlabber aus dem Holzbackofen.

Bereits am Samstagnachmittag war der Fassanstich des 21. Backhausfestes Beihingen gut besucht. In Vertretung von Bürgermeister Andreas Hölzlberger eröffneten sein Stellvertreter Gerhard Gutekunst zusammen mit Ortsvorsteher Eberhard Walz das zweitägige Fest, am selben Ort, aber nach Umgestaltung des Festplatzes mit verändertem Aufbau und modifiziertem Konzept.

Das große Festzelt rückte zugunsten von mehr Freifläche einige Meter vom Heimatmuseum weg und eröffnete davor mehr Platz mit Sitzgelegenheiten im Freien, Bierstand und der erstmals eingerichteten Weinlaube mit leckeren Rebsäften und trendigen Sommergetränken. Die Anhänger von Longdrinks und Hochprozentigem lud die Bar in der Scheune ein. Großer Ansturm herrschte auch dieses Mal am Stand mit dem berühmten Beihinger Schlabber und Zwiebelkuchen aus dem Holzbackofen.

Besorgnis weicht Besuchermassen

Ortsvorsteher Walz war noch zu Festbeginn besorgt, inwiefern das Fest im neuen Kleid Zuspruch erfährt. Jedoch bereits am Abend revidierte er seine Bedenken, dass die Gäste ausbleiben und stellte fest: "wir werden förmlich überrannt" (Am Sonntag sprach er dann von einem Besucherrekord).

Inzwischen hatte sich das Festzelt bis auf den letzten Platz gefüllt, auch die Sitzplätze im Außenbereich waren restlos belegt und Festzelt und Heimatmuseum standen die Gäste dicht gedrängt. Sie waren zur "Dirndl- und Lederhosenparty" überwiegend in Tracht gekleidet und feierten zu der stimmungsgeladenen Musik der Oktoberfest-Band aus Bondorf "Die Lausbuba" in der Besetzung mit Tobias, Anton und Armin rund ums Zelt.

Beim Mitsingen, Schunkeln, Tanzen auf Tischen und Bänken oder bei einer Polonaise dem Vordermann die Hände auf die Schultern legen, entfaltete der Samstagabend eine enorme Partystimmung, der sich kaum jemand entziehen konnte. Gefeiert wurde rund um das Festzelt im tollen Ambiente bis tief in die Nacht.

150 Einladungen an ehemalige Beihinger

Gekommen waren nicht nur Einheimische, auch viele auswärtige Gäste aus Nah und Fern besuchten das Beihinger Backhausfest. Mehr als 150 Einladungen wurden an ehemalige Beihinger verschickt, die aus den verschiedensten Gründen heute nicht mehr im Haiterbacher Teilort leben.

Bereits am Samstag waren die ersten 30 Gäste aus ganz Deutschland, aber auch aus Kopenhagen, zum Fest angereist. Am Sonntag wurden sie von Ortsvorsteher Walz begrüßt, der für den am weitesten angereisten Gast ein Präsent bereithielt.

Zunächst startete das Backhausfest am Sonntagvormittag mit einem Festgottesdienst. Ab der Mittagszeit lockte das kulinarische Festangebot neben Schnitzel mit Kartoffelsalat erneut mit Zwiebelkuchen und Schlabber aus dem Backhaus und in der Scheune wurde das Kuchenbuffet samt Nachmittagskaffee aufgebaut. Die "Nagoldtal-Musikanten" unterhielten im weiteren Festverlauf die Gäste mit Musik und am Abend wurden die Gewinner der Tombola verkündet.

Viel Helfer erforderlich

Beim Festaufbau und in den Servicebereichen wirkten rund 200 Personen mit. Bereits der Aufbau des großen Festzeltes und der Bewirtungsstände beschäftigte den VfR Beihingen und die Feuerwehr rund eine Woche. Viele helfende Hände kümmerten sich um die Vorbereitungen und den reibungslosen Festablauf. Mehrere Zentner Kartoffeln und Zwiebeln mussten geschält und geschnitten werden. Darüber hinaus wurden im Schlabber etwa 140 Liter Rahm verarbeitet.

Rudolf Haiper war verantwortlich für den Ablauf im Backhaus, das zeitige Anheizen des Holzbackofens und das Halten der Wärme, solange die köstlich duftenden Zwiebelkuchen sowie Schlabber vom Backteam gebacken wurden und für reißenden Absatz sorgten.

Das 1979 nach dem sensationellen Aufstieg des VfR Beihingen in die Bezirksliga Böblingen/Calw erstmals stattgefundene Backhausfest hat bis zum heutigen Tag nichts an Popularität eingebüßt und zog auch in diesem Jahr unzählige Gäste aus Nah und Fern auf den neugestalteten Festplatz beim Heimatmuseum zu einem unvergesslichen Festwochenende.