250 Holzofenbrote wurden am Samstag unter der Regie des Sulzer Schwarzwaldvereins gebacken.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Aktionstag: 15 Schwarzwaldvereins-Mitglieder im renovierten und denkmalgeschützten Backhaus im Einsatz

"Das ist reine Handarbeit", machte Heide Dittus am Rande der jüngsten Brotback-Aktion im Sulzer Backhaus deutlich. Schon seit vielen Jahren gehört das Brotbacken zum festen Termin im Wanderplan des Sulzer Schwarzwaldvereins – denn "das ist auch Teil der Heimatpflege", wie die Fachwartin für Naturschutz und Heimatpflege in der Sulzer Ortsgruppe erläutert.

Wildberg-Sulz. 15 Mitglieder waren dabei am Samstag im renovierten und denkmalgeschützten Backhaus im Einsatz. Das Mehl wurde von der Oberjesinger Mühle geliefert und den Teig produzierten die erfahrenen Helferinnen mit der vereinseigenen Teigmaschine. "Das muss man schon können", weiß Heide Dittus. Parallel dazu wurden die beiden Holzbacköfen angeheizt, denn für das rund 45-minütige Brotbacken werden 220 Grad benötigt. Ganz wichtig ist beim Brotbacken allerdings auch gut getrocknetes Reisig.

"Diese Vorrichtungen hat es früher in jedem Haushalt gegeben"

Vor zwei Jahren hatten die Mitglieder des Schwarzwaldvereins in Eigenregie rund 100 Reisig-Büschel aus Buchenholz gebunden. Zum Einsatz kam dabei ein sogenannter "Büscheles-Binder", mit dem die Äste zusammengehalten werden, um sie zu binden. "Diese Vorrichtungen hat es früher in jedem Haushalt gegeben", wie Kassier Karsten Dengler anmerkte, der jetzt die Teiglinge in die Holzbacköfen "einschoss". Zudem wurden dem Schwarzwaldverein etliche Reisigbüschel von zwei Sulzer Familien gespendet, die selbst nicht mehr backen. 40 bis 50 Büschel werden pro Backaktion benötigt, wobei diese in der Scheune von Vorstand Walter Mutz trocken gelagert werden.

Rund 250 größere und kleinere Holzofenbrote wurden jetzt im Sulzer Backhaus gebacken, die anschließend vor der Gemeindehalle verkauft wurden – nachdem die Zufahrt zum Backhaus wegen der Ortserneuerung in der Obersulzer Ortsmitte derzeit kaum möglich ist. "Wir kriegen die Brote immer weg", machte Heide Dittus deutlich, dass man ganz bewusst auf Vorbestellungen verzichtet. "Sonst müssten wir bestimmt zwei Tage lang backen", wie die Naturschutzwartin lächelnd anmerkte.

"Das ist für uns eine wichtige Einnahmequelle", machte Karsten Dengler deutlich – zumal andere Veranstaltungen wie das ebenfalls traditionelle Waldfest auch in diesem Jahr wieder abgesagt werden mussten. Dafür ist am 25. September, dem Samstag vor der Bundestagswahl, eine "Schlachtplatte to go" geplant. Und am Sonntag stand zudem die erste geführte Wanderung in diesem Jahr auf dem Programm. Die führte in Richtung Gültlingen – und der Schwarzwaldverein will künftig noch ein bis zwei Wanderungen pro Monat in die nähere Umgebung anbieten. "Auf eine Einkehr müssen wir leider verzichten, da muss eben jeder sein Rucksackvesper mitbringen", so Karsten Dengler.