Der Mainzer Nikolce Noveski (links) kämpft mit dem Hoffenheimer Srdjan Lakic um den Ball. Foto: dpa

Trainer Markus Babbel hat dem Patienten 1899 Hoffenheim noch nicht auf die Beine verholfen.

Sinsheim - Trainer Markus Babbel hat dem Patienten 1899 Hoffenheim bei seinem Heimdebüt noch nicht wieder auf die Beine verholfen. Hoffenheim musste sich zu Beginn des 22. Spieltages in der Fußball-Bundesliga mit einem 1:1 (1:1) gegen den FSV Mainz 05 begnügen. Nach dem zweiten Remis unter Babbel bleibt die TSG im Jahr 2012 weiter ohne Sieg, wartet nunmehr seit sechs Heimspielen auf einen Erfolg und steckt weiter im tristen Mittelmaß. Für den selbsternannten Karnevalsverein Mainz war es in der Faschingszeit das dritte Unentschieden in Folge.

Hoffenheim ging durch das sechste Eigentor des Mainzer Kapitäns Nikolce Noveski in Führung, der in der 9. Minute einen Schuss von Boris Vukcevic abfälschte und in der Bundesliga-Historie mit Eigentor-Rekordhalter Manfred Kaltz gleichzog. Rückkehrer Mohamed Zidan glich in der 29. Minute mit seinem dritten Treffer im dritten Spiel für Mainz zum 1:1 aus.

Die Hoffenheimer, bei denen Babbel auf Sejad Salihovic und Ryan Babel in der Startelf verzichtet hatte, taten sich vor 24.300 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena von Sinsheim trotz der frühen Führung schwer und konnten spielerisch nur selten überzeugen. Winter-Neuzugang Srdjan Lakic verfehlte in der ersten Halbzeit zweimal aus aussichtsreicher Position (16. und 38.) das Tor. Auf der Gegenseite verdienten sich die Mainzer, die das Hinspiel 0:4 verloren hatten, den Ausgleich. Vor dem 1:1 hatten Zidan (18.) und Elkin Soto (25.) bereits gute Möglichkeiten gehabt.

Babbel von den Fans herzlich empfangen

Babbel, der nach der Entlassung von Vorgänger und Publikumsliebling Holger Stanislawski von den eigenen Fans in seinem ersten Heimspiel herzlich empfangen wurde, vertraute der gleichen Startelf wie zuletzt beim 1:1 bei Werder Bremen. Der vom Afrika-Cup zurückgekehrte Innenverteidiger Isaac Vorsah bekam wie von Babbel vorab angekündigt noch eine Ruhepause verordnet. Bei den Mainzern hatte Trainer Thomas Tuchel gegenüber dem 1:1 gegen Hannover 96 drei Änderungen vorgenommen: Andreas Ivanschitz, Julian Baumgartlinger und Jan Kirchhoff rückten in die Anfangsformation. In der Abwehr musste Tuchel auf den gesperrten Niko Bungert sowie auf den verletzten Zdenek Pospech verzichten. Auch nach dem Seitenwechsel konnte Hoffenheim kaum überzeugen.

Die beste Möglichkeit hatte Babel, der nach exakt einer Stunde nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung mit einem Schuss aus 20 Metern das Tor knapp verfehlte. In der 71. Minute ließ der Brasilianer Roberto Firmino eine Großchance ungenutzt.

Vor der Begegnung hatten etwa 100 Hoffenheimer Anhänger mit einem Protestmarsch zum Stadion und einem Spruchband mit den Worten „Eine Region fühlt sich verarscht“ ihrem Unmut über die Entlassung von Stanislawski Luft gemacht. Mäzen Dietmar Hopp begründete den Rauswurf von Stanislawski nachträglich mit der zunehmenden Abstiegsangst. „Dem hohen Sympathiewert stand die Erkenntnis unserer sportlichen Führung entgegen, dass die Perspektive sehr düster zu beurteilen sei, mit deutlichen Hinweisen auf eine reale Abstiegsgefahr“, erklärte Hopp im Stadionmagazin „achtzehn99“.