Auf der Bundesstraße 3 zwischen Friesenheim und Oberschopfheim wird in dieser Woche die neue Asphaltbindeschicht aufgetragen. Foto: Bohnert-Seidel

Eine Baumaßnahme, die aktuell die Gemüter erhitzt ist die Sanierung der Asphaltdecke auf der Bundesstraße 3 zwischen Friesenheim und Oberschopfheim. Die Arbeiten dauern noch bis 18. Juni an, der Zeitplan wird nach wie vor eingehalten.

Friesenheim - Strapaziert werden derzeit die Nerven jener Verkehrsteilnehmer, die Umfahrungen in Kauf nehmen müssen. Ganz schön angespannt ist die Lage auf Strecken wie Schuttern, Schutterzell, Kürzell und Ichenheim. Von den zahlreichen Umfahrungen über die Weinbergstraßen, Nebenstraßen oder Schleichwegen einmal abgesehen. Die Anwohner ächzen unter dem Verkehr, einzig die Anwohner der Kronenstraße atmen auf. Abgesehen von der Eisdiele, die vor allem von den spontanen Haltestopps lebe, die Verkehrsteilnehmer auf dem Weg Richtung Norden oder Süden für eine Portion Eis gern einlegen.

Dass nicht alle Verkehrsteilnehmer der ausgeschilderten Umleitungsstrecke folgen, ist bekannt und kann täglich beobachtet werden. "Von einer Umfahrung der Baustelle über die Weinberge raten wir dringend ab", heißt es wiederholt von der Pressestelle des Regierungspräsidiums Freiburg auf Nachfrage der Lahrer Zeitung. Die Wege über die Weinberge seien zu unübersichtlich, zu schmal und nicht für diese Form von Belastung ausgelegt. Dennoch sprechen Anwohner von unzähligen Autos – darunter sogar ein Schulbus, der irrtümlich über den Weinberg gefahren, und wohl unbeschadet an der Schule angekommen sei. "Ich musste mir am Morgen die Augen reiben und fragen, ob das wirklich wahr ist", sagte Anwohner Heiner Hamm gegenüber der Lahrer Zeitung. Aber auch Lkws hätten sich mehrfach auf den Weg über den Weinberg gemacht. Wie viele Seitenspiegel in dieser Zeit zu Bruch gegangen sind, dürfte wohl eine unbekannte Größe bleiben.

Rettungsfahrzeuge dürfen im Notfall Baustelle queren

Kopfzerbrechen bereitete die Baumaßnahme den Angehörigen der Feuerwehr zu Beginn. Unklar war, ob auch die Feuerwehr und der Notarzt die Umfahrung auf dem Weg in den Einsatz in Kauf nehmen müssen. Aus dem Regierungspräsidium ist zu hören, dass im Vorfeld der Bauarbeiten das Verkehrskonzept mit der Integrierten Leitstelle abgestimmt worden sei. Demnach fahren nicht nur die Buslinien durch die Baustelle, sondern auch sämtliche Rettungsfahrzeuge im Notfall. Während der Asphaltarbeiten sei die Durchfahrt über die Bundesstraße jedoch nicht möglich.

Die Arbeiten an der Bundesstraße 3 lägen im Zeitplan und werden voraussichtlich am 18. Juni beendet sein. In dieser Woche, bis einschließlich 11. Juni, gilt ein an der Bushaltestelle ausgehängter Ersatzfahrplan für die Buslinie 7141. Für Entspannung dürften auch die Pfingstferien sorgen.

Nachdem in der ersten Bauphase die Asphaltdecke abgetragen worden ist, wird in dieser Woche die Asphaltbindeschicht von acht Zentimeter Dicke aufgetragen und die kommende Woche die Feindecke von vier Zentimetern, so die Behörde gegenüber der LZ. Die Zeit bis zur Fertigstellung der Baumaßnahme am 18. Juni wird auf jeden Fall notwendig sein, so das Regierungspräsidium.

2,3 Kilometer lange Strecke

Saniert wird auf der Bundesstraße 3 ein Streckenabschnitt von 2,3 Kilometern Länge. Die Kosten sind mit 800 000 Euro kalkuliert. Quer-, Längs- und Netzrissen zwingen zur Belagserneuerung.