Von Angesicht zu Angesicht: Schulabgänger beim Bewerbungsgespräch mit Vertretern der teilnehmenden Firmen Foto: Doris Sannert

Zum Azubi-Speed-Dating hatten der Landkreis und die Städte Freudenstadt und Horb unter dem Motto „Zeig uns, wer du bist“ eingeladen. Mit 73 Firmen aus nahezu allen Branchen und 250 angehenden Schulabgängern war die Resonanz so groß wie nie.

Nach einem coronabedingt ausgefallenen Azubi-Speed-Dating und einer Online-Veranstaltung konnten sich künftige Auszubildende sowie Interessenten für einen Dualen Studiengang und die Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Handel, Handwerk, der Hotellerie, von Behörden, Dienstleistern, Banken und Versicherungen endlich wieder persönlich kennenlernen. Auch das Landratsamt Freudenstadt, die Stadtverwaltungen Freudenstadt und Horb waren vertreten und warben für eine Ausbildung in ihrem Haus.

Immenses Interesse beim fünften Azubi-Speed-Dating

Zum Azubi-Speed-Dating, das von der Dialogmanufaktur, einer Kommunikations- und Beratungsagentur aus Rottenburg, organisiert wurde, wird abwechselnd nach Freudenstadt und Horb eingeladen. Beim inzwischen fünften Azubi-Speed-Dating war diesmal Freudenstadt an der Reihe und musste in Kurhaus und Kongresszentrum aufgrund des immensen Interesses zusätzlich zum Kienbergsaal auch noch den Kurhaussaal mit Beratungsinseln ausstatten.

„Ich hoffe, dass nachher so viele Ausbildungsverträge wie möglich heraus kommen, denn jeder gute Arbeitsplatz ist für die Gesellschaft ein Gewinn“, lautete der Wunsch des Ersten Landesbeamten Reinhard Geiser, als er die Vertreter der Unternehmen am Morgen willkommen hieß. Die Schüler warteten derweil geduldig vor der Tür. Elke Latscha, Wirtschaftsbeauftragte der Stadt Freudenstadt, blickte auf die Anfänge der Veranstaltung zurück und sprach angesichts der stetig steigenden Zahl an Teilnehmern auf beiden Seiten der Tische von einer „Erfolgsgeschichte“.

Zehn Minuten, um sich persönlich vorzustellen

Wer ein zehnminütiges Bewerbungsgespräch führen wollte, der musste sich im Vorfeld anmelden. Was einen beim Azubi-Speed-Dating erwartet und wie man sich dort verhalten sollte, darauf hatte Matthias Nowotny von der Dialogmanufaktur die angehenden Schulabgänger und Abiturienten ab Klasse acht im Vorfeld in deren Schulen vorbereitet. „Die Schüler werden nicht ins kalte Wasser geschmissen“, erklärte der Wirtschaftsförderer des Landkreises, Ralf Bohnet, im Gespräch mit unserer Redaktion. Beim Termin selbst seien sie dann aber auf sich selbst gestellt. Bohnet ist sich sicher, dass am Ende alle mit mehr Selbstbewusstsein und einem besseren Selbstwertgefühl nach Hause gehen.

Manche haben gleich mehrere Bewerbungsgespräche

Doch erst einmal ging es nach Plan an die einzelnen Tische. Manche Schüler hatten gleich mehrere Bewerbungsgespräche gebucht. Andere konnten dank der Mitarbeiter der Dialogmanufaktur vor Ort noch kurzentschlossen weitere Gespräche vereinbaren und so die eine oder andere Lücke füllen. Denn nicht alle Schüler kamen mit festen Vorstellungen und einem konkreten Berufswunsch zu der Veranstaltung.

Ohne Bewerbung direkt zum Vorstellungsgespräch

Die 14-jährige Alina hatte gleich vier Vorstellungsgespräche gebucht, um sich ein genaueres Bild von verschiedenen Berufen machen zu können. Das Hauptinteresse des 15-jährigen Fabian galt dem Hotelfach. Trotzdem wollte er schauen, ob vielleicht auch ein anderer Beruf für ihn in Frage kommt. Ganz anders die 18-jährige Viktoria. Sie will auf alle Fälle zur Bundespolizei oder zum Polizeipräsidium Pforzheim. Das Azubi-Speed-Dating kam ihr da gerade recht. Denn so brauchte sie sich nicht erst zu bewerben, sondern konnte sich quasi direkt bei Vertretern beider Behörden vorstellen. Damit die Firmen unbefangen auf die Schüler zugehen, wurden ihnen Name und Schulart der Bewerber erst kurz vor Veranstaltungsbeginn mitgeteilt. Schließlich sollte der erste Eindruck über eine mögliche gemeinsame berufliche Zukunft entscheiden.

Mehr über das Azubi-Speed-Dating

Voraussetzungen für die Teilnahme
 am Azubi-Speed-Dating des Landkreises Freudenstadt und der Städte Freudenstadt und Horb war eine vorherige Anmeldung der angehenden Schulabgänger der Klassen acht, neun und zehn sowie des aktuellen Abiturjahrgangs aus dem gesamten Landkreis.

Ziel der Veranstaltung
 ist ein unbefangenes Kennenlernen zwischen Unternehmen verschiedenster Branchen und Schulabgängern. Noten sollen erst einmal keine Rolle spielen, auch nicht der Schulabschluss. Denn hinter jeder Bewerbungsmappe stecke ein Mensch mit seinen eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Diese unvoreingenommen kennenzulernen, dafür soll das Azubi-Speed-Dating eine Plattform bieten.