Die Beteiligung an Volkswagen hat der Porsche-Holding im ersten Halbjahr erneut einen Gewinnsprung beschert. Nach Steuern lag das Ergebnis nach den ersten sechs Monaten bei 1,47 Milliarden Euro. Foto: dpa

Porsches Gewinnplus ist allein auf die Beteiligung an den Wolfsburgern zurückzuführen. Die Finanzholding hält zwar Ausschau nach weiteren Beteiligungen im Automobilsektor. Bislang ist aber noch nichts passiert.

Stuttgart - Die Beteiligung an Volkswagen hat der Porsche-Holding im ersten Halbjahr erneut einen Gewinnsprung beschert. Nach Steuern habe das Ergebnis nach den ersten sechs Monaten bei 1,47 Milliarden Euro gelegen, wie die Porsche SE (PSE) am Dienstag mitteilt. Vor einem Jahr waren es noch 1,16 Milliarden Euro. Das Ziel für 2013 steht: Im Gesamtjahr peilt Porsche ein Ergebnis im niedrigen einstelligen Milliardenbereich an - nach 7,83 Milliarden Euro 2012.

Die Porsche SE ist nach dem Verkauf des Sportwagenbauers Porsche eine reine Finanzholding mit lediglich 36 Mitarbeitern. Porsche ist bislang nur an VW beteiligt. Das maßgebliche Geschäft der PSE ist die Beteiligung am Volkswagen-Konzern, an dem sie etwas mehr als die Hälfte der Stimmrechte und knapp ein Drittel des Kapitals hält. Seit Mitte Juni kontrollieren die Familien Porsche und Piëch die Holding wieder allein. Der Staatsfonds des Scheichtums Katar hatte seine Anteile an die Familien verkauft.

Zum Stichtag 30. Juni hatte die Holding 2,65 Milliarden Euro in der Kasse, etwas mehr als zu Jahresbeginn. Vor einem Jahr stand Porsche bei den Banken noch mit zwei Milliarden Euro in der Kreide. Durch den Verkauf des Sportwagenbauers war die Holding in der Lage, ihre Schulden vollständig zu tilgen. Das Geld soll künftig in Zukunftstechnologien im Automobilsektor gesteckt werden. Bislang hat Porsche noch keine konkreten Angaben über mögliche Übernahmekandidaten gemacht.

Das Unternhemen gibt sich siegessicher

Bislang sind allerdings auch die juristischen Nachwehen nach dem Übernahmekampf zwischen VW und Porsche noch nicht ausgestanden. Anleger und Fonds sahen sich damals falsch informiert und fordern Schadenersatz. Am Bundesgericht in New York sind noch acht Klagen anhängig. In erster Instanz hatte Porsche einen Etappensieg errungen, die Berufung steht noch aus. Andere Kläger zogen nach einem Vergleich vor das Landgericht Stuttgart. Auch in Braunschweig und Hannover streiten mehrere Fondsgesellschaften um Schadenersatz.

Bislang gibt sich das Unternehmen siegessicher: Nach wie vor habe Porsche lediglich etwas mehr als 40 Millionen Euro für mögliche Kosten im Zusammenhang mit den laufenden Prozessen zurückgestellt, sagte ein Sprecher.