Zum symbolischen Spatenstich für den Neubau des Autohauses Wössner im Gewerbegebiet Herdweg/Strut in Rötenberg treffen sich die Unternehmerfamilie Heiko (von links), Hans und Gaby Wössner, Bürgermeister Michael Lehrer, Kämmerer Philipp Stahl, Planer Johannes Bantle, Bauunternehmer Michael Heinzelmann, Zimmerei Thomas Kopp und Marius Storz (Planungsbüro Bantle). Foto: Herzog

Nach rund dreijähriger Planungsphase erfolgte nun der symbolische Spatenstich für den Neubau des Autohauses Wössner im Gewerbegebiet in Rötenberg.

Die Firma Heinzelmann aus Alpirsbach war bei spätsommerlichem Wetter fleißig daran, die Muttererde (Humus) auf der linken Fläche gleich nach der Einmündung von der Zubermoosstraße in den Herdweg im Gewerbegebiet „Herdweg/Strut“ abzuschieben.

 

Seniorchef Hans Wössner brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass seiner kurzfristigen Einladung für die Spatenstich-Zeremonie Planer, Baufirmen-Vertreter und Bürgermeister Michael Lehrer nebst Kämmerer Philipp Stahl gefolgt waren.

Wichtige Einrichtung für Kommune

Der Bürgermeister sprach von einem Bauvorhaben, über das die Gemeinde sehr froh sei. Im Rötenberger Gewerbegebiet sei es längere Zeit ruhig gewesen, ehe wieder eine stärkere Nachfrage nach Baugrundstücken eingesetzt habe. Der Neubau werde vom Förderprogramm ELR (Entwicklung Ländlicher Raum) mit 92 000 Euro bezuschusst, um dem Eigentümer die Aussiedlung aus der Ortsmitte ins Gewerbegebiet zu erleichtern.

Verbunden mit dem Neubau seien die Nachfolgeregelung des Unternehmens und das Bekenntnis zum Standort Rötenberg. „Das Autohaus stellt eine wichtige Einrichtung für die Kommune dar, rund 50 Prozent der Kunden kommen aus Aichhalden und Rötenberg“, hob der Bürgermeister hervor.

Wie Planer Johannes Bantle aus Epfendorf feststellte, sei es derzeit für Unternehmen schwierig, einen solchen Schritt zu wagen und bei kräftig gestiegenen Darlehenszinsen zu investieren. Es sei gelungen, mit der Firma Heinzelmann und Zimmerei Thomas Kopp aus Schiltach (Breitreute) zwei gute Partner für das große Vorhaben zu gewinnen.

Gemächliches Landratsamt

Auf der Betonplatte werde ein 36 mal 24 Meter großer, dreigeschossiger Holzbau mit Satteldach, Büro (Flachdach) und Wohnungen im Obergeschoss entstehen. Das Richtfest stellte der Planer zum Ende des Jahres in Aussicht, die Fertigstellung bis in einem Jahr.

Juniorchef Heiko Wössner nannte mehrere Argumente, weshalb der Baubeginn erst jetzt erfolge. Zum einen habe das Landratsamt ein Jahr gebraucht, um den Bauantrag zu genehmigen. Zum anderen habe er sich überlegt, ob es heutzutage noch Sinn mache, ein solches Familienunternehmen in einer Zeit zu übernehmen, wo ehrliche Arbeit und Leistung immer weniger geschätzt würden.

Für die Nachfolgegeneration bedeute ein solcher Schritt nicht nur Mut, sondern sei auch mit Risiko verbunden und könne schief gehen. Dennoch wolle er es wagen, da er Spaß an der Arbeit habe, betonte Heiko Wössner.

Finanzierungslücke von 200 000 Euro

Nicht gut zu sprechen war der potenzielle Firmen-Nachfolger auf die Ampelregierung, nachdem diese ein Förderprogramm zur Energieeinsparung am 23. Januar abrupt stoppte, obwohl es bis Ende Januar dauern sollte. „Dadurch entstand uns eine Finanzierungslücke von über 200 000 Euro“, rügte Wössner die Bundesregierung, im Speziellen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Grüne), und schob nach: „Die einzige Behörde, die uns beim Vorhaben keine Steine in den Weg gelegt hat, war die Gemeinde Aichhalden“.