Blick auf die neue autofreie Zone in Kandern aus Richtung Norden Foto: Gudrun Gehr

Die erste autofreie Zone in Kandern ist offiziell eingeweiht worden. Neu sind in diesem Bereich auch eine Fahrradstation und ein Trinkbrunnen.

Der Gemeinderat hatte im Februar die Aufwertung der Innenstadt mit einem Verkehrskonzept zur lebendigen, sicheren und verkehrsberuhigten Ortsmitte beschlossen. Hierzu hatte die Stadt für die Planung des gesamten Innenstadtkonzepts 27 000 Euro Förderung des Landes zur Verfügung erhalten. Nunmehr zeigte sich eine weitere Umsetzung der Beschlüsse.

 

Der Bereich vor dem Notariat – zwischen Tourist-Information/VHS und Haushaltswarengeschäft Schneider oder Café Gugelhupf – ist seit Ende Oktober für den motorisierten Verkehr gesperrt. Es handelt sich um einen Bereich von rund 130 Quadratmetern Fläche. Ein Feedback über die Sperrung ist nach einem Jahr Probezeit vorgesehen.

Diese Zone reicht bis zum Eingang des Platzes zur Fischermühle, nunmehr in südlicher Richtung mit angebrachten Pfosten. Blumenkübel von der Ostseite des Notariats wurden umgestellt und dienen als Absperrung für die autofreie Zone nördlich des Notariats.

Von den vier öffentlichen Auto-Parkplätzen hinter dem Notariat wurden zwei der Parkplätze zu Fahrradstellplätzen umgestaltet, ein weiterer Parkplatz ist barrierefrei, ein Parkplatz steht für die regulären Verkehrsteilnehmer noch bereit.

Neue Fahrradstation

Außerdem wurde eine Fahrradstation installiert, wo neben Fahrradreifen auch Reifen von Kinderwagen aufgepumpt und kleinere Reparaturen vorgenommen werden können. Die Fahrradstation – in gelber Farbe – wurde vom ADAC kostenlos zur Verfügung gestellt. In Kürze erhält der Bereich auch einen Ladeschrank zum Aufladen von Fahrradakkus. Dieser soll mittels selbst erstelltem Code geöffnet und geschlossen werden. Ein Elektroverteiler ist hier bereits vorhanden.

Des Weiteren ist im Bereich der Fahrradabstellplätze noch das Aufstellen einer Sitzbank vorgesehen. In Zeiten des Klimawandels wurde von der Gemeinde am Platz ein Trinkbrunnen erstellt.

Bürgermeisterin Simone Penner (links) und Bauamtsleiterin Judita Kovac neben der neuen Fahrradstation, ganz rechts im Bild der Trinkbrunnen Foto: Gudrun Gehr

Bürgermeisterin Simone Penner, die mit Bauamtsleiterin Judita Kovac bei der Einweihung anwesend war, sagte: „Für die Geschäfte der Innenstadt ergeben sich hier keine Einschränkungen. Kunden können die Geschäfte fußläufig erreichen. Die Parkmöglichkeiten auf dem Marktplatz bestehen unverändert.“

Aufwertung der Innenstadt

Hintergrund der Maßnahme sei die Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Innerhalb des nunmehr autofreien Areals seien ohnehin noch nie reguläre Parkplätze vorhanden gewesen. Zwar wisse die Verwaltung, dass sich durch das Entfernen der Parkplätze an der Rückseite des Notariats nicht immer Verständnis der bisherigen Nutzer ergeben werde. Die Verantwortlichen betrachten die Maßnahme jedoch als Chance und Impuls für die Aufwertung der Innenstadt. Angedacht ist ein Glühweinstand auf dem Platz in der Adventszeit – es fehlt jedoch noch ein Betreiber. „Wir sind hier offen für viele Ideen“, sagte Penner.

Es habe sich bei der Einrichtung der autofreien Zone um einen Balance-Akt des Verkehrskonzepts zwischen Aufenthaltsqualität und ausreichenden Auto-Stellplätzen gehandelt. Die Einrichtung dieser kleinen autofreien Zone sei lediglich ein erster Schritt in diese Richtung.

Akku kostenlos aufladen

Die Fahrradstation sei auch ein wichtiges Thema der IG Velo gewesen, die dort einen attraktiven Zwischenstopp auf den Touren durch das Markgräflerland bieten wollte. Das Aufladen der Akkus ist kostenlos.

Künftig soll es bei den öffentlichen Parkplätzen im Innenstadtgebiet nur noch die Möglichkeit geben, 60 Minuten lang zu parken.