Pendler, Anwohner, Reisende – sie alle müssen ihre Autos irgendwo abstellen. Die Gemeinden bieten dafür unterschiedliche Möglichkeiten. Nur in einer kostet das Parken.
Parkscheibe rein und eben einkaufen gehen – in den meisten Kinzigtäler Kommunen funktioniert das Parken genau so. Es gibt aber auch Ausnahmen, wie etwa in Wolfach: Dort muss ein Parkschein gezogen werden, um das Auto in der Innenstadt abstellen zu dürfen.
Wolfach: Jedenfalls sind die Parkautomaten in der Innenstadt die Ist-Situation. Das könnte sich aber beizeiten ändern, wie Bürgermeister Thomas Geppert auf die Anfrage unserer Redaktion antwortet. Es sei vorgesehen, ein ganzheitliches Konzept zu erarbeiten. „Eine erste Begehung zur Erfassung der Ist-Situation hat mit einem Verkehrsplanungsbüro bereits stattgefunden“, so Geppert. Sollte ein entsprechender Haushalts-Ansatz bewilligt werden, sei eine Bürgerbeteiligungsprozess im kommenden Frühjahr denkbar – unter Einbeziehung von Anwohnern, Handel, Tourismus und dem Forum Zukunft. Auf weitere Fragen, etwa nach der Zahl der kostenpflichtigen Parkplätze, der Kontrolle dieser und die Einnahmen durch die Parkraumbewirtschaftung antwortete Geppert allerdings nicht.
Hausach: Laut Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller gibt es in Hausach während der Tunnelsperrung noch circa 550 öffentliche Parkplätze. Keller betont, dass es keine kostenpflichtigen Parkplätze in der Stadt gebe. Parken dürfe man auf den öffentlichen Parkflächen zwischen 30 Minuten und zwei Stunden, es werde regelmäßig kontrolliert. Die Einnahmen der Stadt durch die Kontrolle von Falschparkern liegen bei 12 000 bis 15 000 Euro jährlich, so Keller.
Mühlenbach: Mühlenbach verfüge derzeit über genügend Parkflächen, heißt es von Hauptamtsleiter Christian Hofstetter. Circa 60 Parkplätze befänden sich am Sportplatzgelände an der Hagsbachstraße und circa 30 weitere im Innerortsbereich zwischen Rathaus und Kirche. Dazu kommen laut Hofstetter circa 25 Plätze auf dem Sonnenparkplatz gegenüber dem Rathaus, circa 20 jeweils hinter der Halle und auf dem Pendlerparkplatz an der B 294 sowie circa 15 Parkplätze im Büchern. „Die Parkplätze sind in Mühlenbach grundsätzlich kostenfrei. Eine zeitliche Begrenzung war bislang nie ein Thema, Kontrollen haben bisher keine stattgefunden“, so der Hauptamtsleiter auf die Anfrage der Redaktion. Einziges Problem seien Anhänger, welche über längere Zeit auf den öffentlichen Parkflächen abgestellt werden.
Fischerbach: Laut Claudia Schmid von der Fischerbacher Ortsverwaltung gibt es öffentliche Parkflächen rund um das Rathaus, die Schule, die Brandenkopfhalle und die Kindertageseinrichtung in der Ortsmitte. Keiner der Parkplätze sei kostenpflichtig und es dürfe dort ohne zeitliche Begrenzung geparkt werden. Auf die Frage, ob die Gemeinde vor habe, die Zahl der Parkplätze in nächster Zeit zu erweitern, antwortet Schmid, dass es keine Erhöhung der Stellplatzzahl geben werde, bereits provisorisch genutzte Parkplätze sollen aber weiter ausgebaut werden.
Hornberg: Die öffentlichen Parkflächen sind der Viaduktparkplatz vor der Sporthalle, der Parkplatz gegenüber Einkaufsmarkt in der Poststraße, die Kurzparkzone Innenstadt, am Sägegrün, der Parkplatz beim Schloßweiher und der Stadthallenparkplatz. Sie sind alle nicht kostenpflichtig, informiert Hauptamtsleiter Oswald Flaig. In der Kurzparkzone Innenstadt darf zwei Stunden mit Parkscheibe auf markierten Parkplätzen geparkt werden, die übrigen Plätze sind Dauerparkplätze. Kontrolliert wird zu verschiedenen Zeiten durch den Gemeindevollzugsdienst. Die Einnahmen durch kontrollierte Falschparker betragen 3000 bis 4000 Euro im Jahr.
Gutach: Die beiden Hauptparkplätze in Gutach sind in der Dorfmitte und seit kurzer Zeit auch an der neuen Straße in den Sulzbach. Dieser habe den Dorfparkplatz deutlich entlastet, so Bürgermeister Siegfried Eckert. Am Dorfparkplatz gilt eine Parkscheibenregelung. Alternative Parkmöglichkeiten sind, je nachdem wo Veranstaltungen stattfinden, auch an der Sporthalle, an der Festhalle, am Friedhof und in den Ferien an der Schule.
Hofstetten: Circa 15 öffentliche Parkplätze stehen Autofahrern in Hofstetten zur Verfügung. Diese befinden sich im Bereich Georg-Giesler-Straße, beim Freibad Hofstetten, beim Sportplatz und auf dem Henry Heller Platz. Sie sind alle kostenfrei. Zwar gebe es keinen Gemeindevollzugsdienst, aber dauerparker würden regelmäßig angesprochen, berichtet Hauptamtsleiter Mike Lauble.
Steinach: In Steinach gibt es kostenfreie öffentliche Parkplätze oberhalb des Festplatzes, beim Sportplatz Steinach, beim Rathaus, Adlerplatz, Korbwarenladen, entlang Hauptstraße, am Bahnhof, dem Schwimmbad, der Allmendhalle, dem Sportplatz Welschensteinach, dem Alten Rathaus Welschensteinach und unterhalb des ehemaligen Badischen Hofs Welschensteinach. Die Plätze können uneingeschränkt genutzt werden, nur der am Adlerplatz hat eine Beschränkung auf zwei Stunden. Auch in Steinach gibt es keinen Gemeindevollzugsdiens.
Haslach: Mehr als 600 Parkplätze gibt es insgesamt in Haslach. „Der neue Pendlerparkplatz an der Bahn wird inzwischen sehr gut angenommen“, berichtet Martin Schwendemann der Redaktion. Weitere Plätze sind teilweise Parkscheiben-geregelt mit einer maximalen Parkdauer von zwei bis acht Stunden. Kontrolliert werde regelmäßig, aber nicht zu festen Zeiten. Anwohner der Altstadt können einen Parkausweis erhalten, der es ihnen erlaubt, länger als zwei Stunden in der Altstadt zu parken. An Falschparkern verdient Haslach lediglich einen kleinen fünfstelligen Betrag.
Info: Darum geht’s
Parkraumbewirtschaftung ist die zielgerichtete Organisation von Parkraum im öffentlichen Straßenraum. Damit ist vor allem das gebührenpflichtige Parken gemeint. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen erfolgen, etwa durch das Beschränken der Parkdauer oder die Erhebung von Gebühren. Gebührenfreies Kurzparken ist in den meisten Kinzigtäler Kommunen mit einer Parkscheibe möglich, die Höchstparkdauer variiert dabei.