Mario Gomez und Jens Lehmann (rechts) waren einmal Teamkollegen. Foto: Baumann

Ein Scherz über seinen Ex-Kollegen hat eine Woche nach Lehmanns Karriereende für Wirbel gesorgt.

Stuttgart - Er hat es geschafft. Am Freitag strömten über 500 Menschen zu einer Autogrammstunde mit Jens Lehmann, am Abend, bei seinem letzten Auftritt als Torhüter, trugen ihn die Spieler des VfB Stuttgart auf den Schultern vom Platz des SC Ilsfeld. Lehmann könnte sich also zufrieden zurücklehnen und das Ende seiner Karriere genießen. Stattdessen veröffentlicht er in Kürze seine Autobiografie - und macht sich damit nicht nur Freunde.

Im Finale der vergangenen Saison kämpfte der VfB beim FC Bayern um den Titel. "Einzige Voraussetzung", schreibt Lehmann, "Wolfsburg verliert gegen Bremen, und wir gewinnen bei den Bayern. Am Ende gewann Wolfsburg nur knapp mit 5:1 gegen Werder, und mein Kollege Mario Gomez schoss kurz vor Schluss absichtlich am Tor der Bayern vorbei, weil er einen Tag später nach München wechselte und sich mit seinem neuen Verein partout nicht die Mühle einer Champions-League-Qualifikation antun wollte."

Gomez, ein Trickser, Täuscher, Betrüger? Starker Tobak. Das ist inzwischen wohl auch Jens Lehmann gedämmert: "Es war ein Fehler von mir, das ist ironisch gemeint. Es war ein Spaß. Denn was ich nicht erwähnt habe: Durch seine Tore hat er uns erst in diese Regionen geschossen."

Gomez war nicht eben amüsiert, auch beim VfB lösten die Zeilen Irritationen aus. "Mario kommt aus unserer Jugend, er hat sich immer tausendprozentig mit dem VfB identifiziert. Es ist ausgeschlossen, dass er absichtlich vorbeigeschossen hat", sagte Manager Horst Heldt. Lehmann hat inzwischen mit Gomez telefoniert: "Ich habe mich bei Mario entschuldigt. Er hat das nicht absichtlich gemacht, denn im gleichen Spiel hat er ja auch getroffen."