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Von Januar bis Juli verkaufte der Konzern 268.344 Lastwagen, trotzdem blickt Daimler mit Vorsicht auf die Entwicklung der Lkw-Verkäufe.

Stuttgart - Daimler sieht bei den weltweiten Lkw-Verkäufen schwierige Zeiten herannahen. „Die Märkte werden volatil bleiben“, sagte Lkw-Vorstand Andreas Renschler der „Financial Times Deutschland“ (Montag). Für Daimler Trucks gebe es derzeit dennoch keine Alarmsignale. „Mit unserem Auftragseingang in Westeuropa sind wir zufrieden, aber es könnte natürlich besser sein.“

Der Manager rechnet damit, dass der europäische Gesamtmarkt in diesem Jahr um bis zu zehn Prozent rückläufig sein kann. Anders als etwa die Konkurrenz MAN und Iveco ist Daimler aber nicht so abhängig vom europäischen Lkw-Markt - wichtiger sind Asien und Nordamerika.

Mit schwankenden Märkten könne die Sparte umgehen, sagte Renschler. Kurzarbeit sei kein Thema. „Niemand weiß, wie sich die konjunkturelle Lage in Europa weiter entwickeln wird“, sagte er mit Blick auf die Euro-Schuldenkrise. Auch aus diesem Grund sei es schwierig, die Marktentwicklung für 2013 vorherzusagen.

Daimler gilt als Weltmarktführer für Laster jenseits der sechs Tonnen

Die skeptischen Einschätzungen des Daimler-Vorstands kommen kurz vor einem wichtigen Branchenereignis: Ende dieses Monats trifft sich die Lkw-Welt zu ihrer Leitmesse Nutzfahrzeug-IAA in Hannover. Die Leistungsschau wechselt sich im Zweijahresrhythmus ab mit der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt am Main.

Daimler gilt als Weltmarktführer für Laster jenseits der sechs Tonnen. Der Konzern hat leichte, mittelschwere und schwere Lkw für den Fernverkehr, den regionalen Verteilerverkehr und die Arbeit rund um Baustellen im Programm. Zudem baut Daimler Spezialfahrzeuge für den Einsatz im kommunalen Bereich - etwa der Abfallwirtschaft - und bei der Feuerwehr. In einem engen Produktionsverbund gibt es die Daimler-Lkw-Marken Mercedes-Benz, Freightliner, Western Star, Fuso, BharatBenz sowie Motorenbereich-Teile unter dem Namen Detroit. Wegen der engen Verzahnung zählen auch die Omnibusse der Marken Thomas Built Buses und Fuso zum Produktangebot von Daimler Trucks.

Daimlers wichtigste Lkw-Absatzmärkte waren 2011 Asien (32 Prozent) vor Nordamerika mit 27 Prozent und Europa (22 Prozent). Bislang lief das Jahr für Lastwagen-Chef Renschler erfreulich: Von Januar bis Juli verkaufte der Konzern 268 344 Lastwagen, 23 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein hoher Zuwachs aus den USA und Asien konnte die Schwäche in Europa sowie Lateinamerika ausgleichen.