Die Polizei erwischt immer mehr Verkehrssünder auf den Autobahnen im Land Foto: dpa

Fast 21 000 Menschen mussten im vergangenen Jahr wegen Verstößen auf der Autobahn in Baden-Württemberg ihren Führerschein abgeben. Die Zahl der Verletzten ist erneut gewachsen.

Stuttgart - Wildwest auf den Autobahnen im Land: Die Zentrale Bußgeldstelle in Karlsruhe hat im vergangenen Jahr 1,019 Millionen Verstöße registriert. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um fast acht Prozent. Die Zahl der Fahrverbote stieg noch deutlicher: Fast 21 000 Menschen mussten ihren Führerschein abgeben – 5000 mehr als im Jahr 2015. Zudem hagelte es Bußgelder. 227 000 gab es davon, ein Plus von gut einem Viertel.

Zumindest für die Bußgeldflut gibt es eine Erklärung. „Zurückzuführen ist das auf das Abstandsmesssystem VKS, das zunehmend in allen Polizeipräsidien zum Einsatz kommt“, sagte ein Sprecher der Zentralen Bußgeldstelle unserer Zeitung. Abstandsverstöße fallen allesamt in den Bußgeldbereich und gehen nicht mehr mit einer Verwarnung durch.

Auch Unfallzahlen steigen weiter

Zeitgleich mit den Verstößen ist auch die Zahl der Unfälle auf den Autobahnen in Baden-Württemberg erneut angestiegen. 18 679 hat das Innenministerium im vergangenen Jahr gezählt, 1250 mehr als noch im Vorjahr. 4154 Menschen sind dabei verunglückt, auch das ein deutlicher Zuwachs. Beide Werte steigen seit Jahren unaufhörlich. „Mitursächlich sind eine Zunahme des Verkehrs und der damit verbundenen Verkehrsbeziehungen, aber auch Unfälle im Bereich von Baustellen“, so ein Sprecher des Innenministeriums. Gebaut wird derzeit auf den Autobahnen im Land besonders viel. Der häufigste Unfallgrund ist zu hohe Geschwindigkeit.

Auch in Stuttgart und der Region fällt die hohe Zahl der Raser auf. Hier gab es im vergangenen Jahr wegen Geschwindigkeitsverstößen so viele Fahrverbote wie nie zuvor. Erwischt werden die Temposünder vor allem an den stationären Anlagen in der Stadt und an der Autobahn.