Die Verantwortlichen und Beteiligten freuen sich bei der offiziellen Eröffnung der Bauarbeiten für das Kleeblatt an der A 81 Anschlussstelle Rottenburg, dass das Projekt nun starten kann. Foto: Baum

Mit einem feierlichen Baggerbiss starteten die Bauarbeiten für den Ausbau der Autobahn-Anschlussstelle Rottenburg zum Autobahnkleeblatt.

Rottenburg - In diesem Rahmen soll auch ein Ausbau der B 28 erfolgen, teilte Steffen Bilger als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur mit. Die Baukosten der umfangreichen Baumaßnahme belaufen sich auf 17,2 Millionen Euro.

Beim Festakt sprachen neben Steffen Bilger auch Christine Baur-Fewson als Direktorin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest sowie Elke Zimmer als Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr von Baden-Württemberg. Auch der Böblinger Landrat Roland Bernhard, Regierungspräsident Klaus Tappeser sowie Hendrik Bednarz als Bürgermeister der Großen Kreisstadt Rottenburg nahmen am Spatenstich teil, zudem weitere Ehrengäste, etwa aus den zuständigen Behörden, Baufirmen und dem Landtag.

56 000 Autos in 24 Stunden

Aus welchen Gründen die Anschlussstelle der Autobahn am Kreuz Rottenburg zum vierblättrigen Kleeblatt ausgebaut wird, zeigte Christine Baur-Fewson als Direktorin der Autobahn GmbH (Niederlassung Südwest) in ihrer Festrede auf. So sei der Autobahnknotenpunkt "sehr wichtig für die Region" – täglich passieren 56 000 Autos in 24 Stunden diese Schnittstelle. Der Schwerlastverkehr beträgt davon elf Prozent, "für diese Verkehrsbelastung reicht die Kapazität der bisherigen Anschlussstelle Rottenburg nicht mehr aus", so die Expertin.

Geplant hatte die Baumaßnahme noch das Regierungspräsidium, aber zum Baubeginn wechselte die Zuständigkeit der Bauarbeiten an die Autobahn GmbH. Dennoch fließen Zuschüsse.

Die Autobahn GmbH betreut in ganz Baden-Württemberg 1050 Autobahnkilometer, "1000 Kollegen planen, betreuen und bauen für die Autobahnen im Südwesten." Der Ausbau zum Kleeblatt sorge für mehr Verkehrssicherheit, da alles über das Rechtsabbiegen abgewickelt werde.

17,2 Millionen Euro investiert

Steffen Bilger als Mitglied des Bundestags und Parlamentarischer Staatssekretär sagte: "Mit dem Ausbau wollen wir die bisherigen Defizite an der Anschlussstelle Rottenburg beseitigen. Die Verknüpfung der A 81 mit der B 28 und der Region wird damit leistungsfähiger und sicherer. Die eingesetzten Mittel in Höhe von 17,2 Millionen Euro sind daher eine wichtige Investition in die Zukunft der Region." "Moderne und gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur ist der Schlüssel für Wachstum und Beschäftigung in unserem Land", so Steffen Bilger weiter. Insgesamt erhält die Anschlussstelle Rottenburg zwei weitere, also dann insgesamt vier, Kleeblatt-Ohren mit zusätzlichen Auf- und Abfahrten.

1,5 Jahre Bauzeit geplant

Der Autobahnknoten kann nach dem Ausbau ohne Ampelsignalanlage befahren werden – dies erhöht zum einen die Kapazität, zum anderen werden lange Rückstaus, insbesondere in den Pendler-Stoßzeiten, verhindert.

Das Ganze funktioniert unter Betrieb der Anschlussstelle und unter Betrieb der B 28, wobei derzeit beispielsweise eine der Spuren am überquerenden Brückenbauwerk gesperrt ist, um die Bauarbeiten zu ermöglichen.

Christine Baur-Fewson betonte, dass "weniger Staus auch eine geringere CO-Belastung bedeuten." Dies führe zu mehr Lebensqualität und sei ein "Plus für den Tier- und Pflanzenschutz." Seltene Eidechsenarten wurden in der Naturschutzrechtlichen Prüfung entdeckt, zudem auch bedrohte Feldlerchen. Diesen Tierarten seien so genannte Ersatzhabitate zur Verfügung gestellt worden. Die Eidechsen wurden in neue Reservate umgesiedelt.

Die Bauzeit ist auf ein-einhalb Jahre geplant, so dass spätestens im Frühsommer 2023 der Verkehr wieder flüssig rollen wird