Dekan Rainer Becker (von links), Martina Bucher, Helmut Vollmer, Bernd Rechenbach, Pfarrer Christian Meyer, Olga Trippel und Traute Walker bei der Verleihung des goldenen Ehrenkreuzes Foto: Störr

Ein „Kümmerer“ engagiert sich seit mehr als 50 Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde Haslach. Vor allem im Kirchengemeinderat, dem er seit 1975 angehört, setzte er viele Impulse. Zudem feierte Dekan Rainer Becker seine Premiere.

Zu Beginn des Sonntagsgottesdiensts richtete Pfarrer Christian Meyer einen Dank an die Familie Helmut Vollmers, die ihn so viele Stunden zum Wohl der Kirche von zuhause entbehren musste. Er selbst werde seit zehn Jahren durch Vollmer entlastet.

 

In der späteren Predigt sprach der Pfarrer von der Last und Lust des Dienens, von persönlichen Passionszeiten und der Bedeutung des Wehr- und Zivildiensts. Umrahmt wurde der Gottesdienst durch den Kirchenchor, in dem Vollmer seit Jahrzehnten singt und als Organisator bei besonderen Gottesdiensten, geselligen Treffen und Ausflügen aktiv ist.

Für den neuen Dekan des Kirchenbezirks Ortenau, Rainer Becker, war es der erste Gottesdienst in Haslach. Er ist seit Januar im Amt und übernahm die Auszeichnung von Helmut Vollmer. „Ich will dich segnen – und du sollst Segen sein“, zitierte er zunächst aus der Bibel.

Seit beinahe 30 Jahren engagiere sich Vollmer besonders segensreich für die evangelische Kirche, weshalb ihm das goldene Ehrenkreuz der Landeskirche Baden verliehen werde. Becker verlas die Vorgaben zur Auszeichnung und verwies auf die Besonderheit.

Vollmer engagiert sich vielfältig für die Kirche

Helmut Vollmer habe als Lehrer in Mühlenbach, Hausach und Biberach gewirkt und sei 1975 nach Haslach gezogen. Dort habe sich zunächst seine Frau Ingrid in der evangelischen Kirche engagiert. Zwölf Jahre lang habe er sich im Kirchengemeinderat engagiert, in den er 1995 aufgrund der Stimmengleichheit per Los gewählt wurde. Die Kirchenrenovierung 2005 sei in seiner Amtszeit ein großes Projekt gewesen und auch das Jubiläum zum 50-jährigen Kirchenbestehen habe zu den Höhepunkten gezählt. Im Kirchenchor engagiere sich Helmut Vollmer seit beinahe 50 Jahren, und begleite mit enormem Zeitaufwand und sehr hoher Sachkompetenz den Fehrenbacherhof.

Dort sei er seit beinahe zehn Jahren Vorsitzender des Fördervereins, sei sehr aktiv bei der Spendenwerbung des großen Bauprojekts gewesen, unterstützte bei Förderanträgen, wirkte im Bauausschuss beim Sanierungsprojekt zusammen mit Heinz Winkler und den anderen. Seit der Wiedereröffnung des Fehrenbacherhofs 2021 sei Vollmer Ansprechpartner des Leitungsteams und der Hauswartin. Fast jede Woche sei er als „Kümmerer“ dort vor Ort.

Er setzte sich auch für die PV-Anlagen ein

Darüber hinaus verdanke die Gemeinde seinem kompetenten Engagement die große Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kirche und des Pfarrhauses sowie auf der Scheune des Fehrenbacherhofs. Und dann wäre Vollmer auch noch Vorsitzender der Gemeinde-Versammlung der Kirchengemeinde und helfe tatkräftig bei vielen Aktionen mit.

Nach dem Anstecken des Ehrenkreuzes und dem Segen des Dekans erhoben sich die Kirchenbesucher und es gab einen gewaltigen Applaus. Seitens des Kirchenrates überreichten die Vorsitzenden Bernd Rechenbach und Martina Bucher eine Urkunde.

Sein Engagement sei durch die vielen Begegnungen mit den Menschen eine große Bereicherung, sein Dank gelte allen Wegbegleitern. Kirchenchorleiterin Christiane Bergsträsser hatte zwar keine Rede vorbereitet, charakterisierte Vollmer aber als: „Selbstlos, hilfsbereit und liebenswert in der Arbeit für den Chor.“ Beim anschließenden Umtrunk erreichten Vollmer unzählige Glückwünsche.

Worte des Geehrten

Helmut Vollmer erzählte im Anschluss an die Verleihung der goldenen Ehrennadel der Landeskirche Baden: „Als ich anfing, mich für dieses oder jenes in der Kirche zu engagieren, hätte ich nicht gedacht, dass es 30 Jahre später zu dieser Auszeichnung führt.“