Schüler Jannik Riedmüller (rechts), Religionslehrerin Mechthild Fischer (von links), BWL-Lehrer Dieter Moll sowie der Leiter der beruflichen Gymnasien, Michael Sauer, freuen sich über die nun erfolgte offizielle Auszeichnung der Zinzendorfschulen als Fairtrade-Schule. Foto: Zinzendorfschulen Foto: Schwarzwälder Bote

Zertifikat: Zinzendorfschulen werden ausgezeichnet / Schulprojekte und Kiosk stärken das Bewusstsein

Fünf Jahre nach Gründung des Eine-Welt-Kiosks im Haus Katharina von Gersdorf hat der Verein Transfair, der sich die Förderung des fairen Handels auf die Fahne geschrieben hat, die Zinzendorfschulen nun offiziell als Fair-Trade-Schule ausgezeichnet.

Königsfeld. Ein vor rund anderthalb Jahren speziell für die Bewerbung gegründetes Team hat sich vorgenommen, die zahlreichen laufenden Aktionen zu bündeln, zu begleiten und zu erweitern. Zu den selbst gewählten Aufgaben des Teams gehört unter anderem, den Eine-Welt-Laden dauerhaft zu etablieren und attraktiver zu gestalten, beim Schulfest fair gehandelten Kaffee zu verkaufen und im Internat die einzeln verpackte Nuss-Nougat-Creme durch ein sogenanntes Gepa-Produkt im Glas zu ersetzen.

Auch möchte die Gruppe aus Schülern, Lehrern und Eltern die Schulkleidung nach und nach durch fair produzierte Shirts ersetzen. Der Verkauf von Mangos zugunsten eines Schulbau-Projekts in Burkina Faso sowie die Schokoladen-Nikoläuse und Rosen zum Advent und Valentinstag stehen ebenfalls ganz im Zeichen von Fairtrade. "Es ist gut, dass sich die Kinder und Jugendlichen so früh wie möglich mit dem Thema auseinandersetzen", sagt der Leiter der beruflichen Gymnasien, Michael Sauer.

Zu den Kriterien für die Auszeichnung als Fairtrade-Schule gehört auch, dass fairer Handel im Unterricht thematisiert wird. Im Spanischunterricht an den beruflichen Gymnasien geschieht dies im Rahmen der Unterrichtseinheit "Otro mundo es posible", übersetzt heißt das: "Eine andere Welt ist möglich." Im Englischunterricht behandelt die Jahrgangsstufe eins der beruflichen Gymnasien das Thema "Konsum und Arbeitswelt". Hier wird im Rahmen der Globalisierung auf Konsumverhalten und Produktionsbedingungen eingegangen. Thematisiert werden unter anderem Auswirkungen des Konsumverhaltens, Folgen der Wegwerfgesellschaft sowie Chancen und Risiken der Globalisierung.

Sei es der Mango-Verkauf, der seit vielen Jahren als Sozialmanagement-Projekt etabliert ist, oder das Erfassen der wirtschaftlichen Zusammenhänge – an den Beruflichen Gymnasien der Zinzendorfschulen können sich alle Schüler für eine gerechtere Welt engagieren. Und damit helfen sie nicht nur anderen, sondern auch sich selbst. "Die ganze Organisation und Verwaltung, die mit dem Eine-Welt-Kiosk zusammenhängt, hat mir in anderen Fächern extrem geholfen", sagt Jannik Riedmüller, der sich vier Jahre lang für den Eine-Welt-Kiosk engagiert hatte.