Hans-Jörg Lauble (von links) und Karl-Josef Moosmann plaudern mit Georg Bruder über die Spitzfindigkeiten zwischen Schwaben und Badnern. Foto: SWR

Auch im Luftlinie 540 Kilometer entfernten Bremen weiß man nun, wo der Fohrenbühl liegt: Der SWR-Beitrag "Grenz-Reportage Fohrenbühl" hat den Bremer Fernsehpreis in der Kategorie "Nah dran" gewonnen. Daher knallten die Korken bei den Wirten.

Lauterbach/Hornberg - "Hier gab es Schlagbäume und der Zoll hat abkassiert", informierte SWR-Reporter Georg Bruder die Zuschauer in der Reportage, die am 22. April ausgestrahlt wurde. Deren Inhalte wurden vom Publikum derart häufig gewählt, dass es beim Publikumspreis des Bremer Fernsehpreis für den ersten Platz reichte – und zwar mit großem Abstand. Unter anderem ging es um die früheren Schwierigkeiten, wenn ein Schwabe eine Badnerin heiraten wollte und umgekehrt.

Ein Anruf aus Stuttgart

"So wird der Fohrenbühl noch überregionaler bekannt", freute sich "Schwanen"-Wirt Hans-Jörg Lauble. Er habe sofort einen Anruf von einem Stuttgarter bekommen, der schon auf dem Fohrenbühl zu Gast gewesen sei. Mit diesem Sieg hätte er nicht gedacht, bekannte Lauble, der in der Reportage gemeinsam mit Karl-Josef Moosmann, dem Seniorchef des benachbarten "Adlers", und dem "Turm"-Wirt Michael End zu sehen ist. "Das ist eine gute Sache für den Fohrenbühl und die Region", ist sich Lauble sicher.

Auch nebenan im "Adler" wurde die Preisverleihung via Livestream verfolgt. Als der Sieg verkündet wurde, wurde darauf angestoßen, verrät Markus Winkler. Er sei bereits im Vorfeld oft darauf angesprochen worden. Mit dieser überregionalen Bühne ließen sich hoffentlich noch mehr Gäste gewinnen, sind sich Markus Winkler und Hans-Jörg Lauble einig. Zumindest werde aber der Bekanntheitsgrad deutlich gesteigert.

Mehr als 40 000 Stimmen

Eingereicht worden waren 28 Beiträge aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mehr als 40 000 Personen konnten per Internet abstimmen. Die Zuschauer konnten für ihren Favoriten votieren – und das war ganz eindeutig der Fohrenbühl. "Das ist ein tolles Zeichen, dass wir ganz nah dran sind an der Lebensrealität unserer Zuschauer", freute sich Georg Bruder bei der Preisverleihung in Bremen.

Der SWR-Journalist Georg Bruder stammt aus Zell am Harmersbach. Den Tipp zur Reportage über den Fohrenbühl erhielt er von der Zentrale für politische Bildung in Freiburg. "Wir wollten besondere Orte, die die frühere Grenze zeigen", erzählt er auf Anfrage unserer Redaktion. Schnell merkte er vor Ort: "Die Menschen sind viel interessanter als die Grenzsteine".

Georg Bruder freut es besonders, dass er mit seinem Team den Publikumspreis erhielt und nicht nur von einer Jury erstklassig bewertet wurde. Das seine eine tolle Bestätigung, er habe bereits viele Rückmeldungen erhalten, so der Journalist. Was ihm wichtig ist: "Auch die Wirte können sich mit dem Beitrag identifizieren".

"Es gibt sieben Kategorien", sagte Jan Weyrauch, Programmdirektor bei Radio Bremen, an diesem Abend. "Eine Kategorie ist neu und ganz besonders wichtig: der Publikumspreis". Sehr gut aufbereitet und sehr nah dran am Publikum – so lautete das Urteil von Radio Bremen zur Reportage.

Nähe zu den Zuschauern

Yvette Gerner, Intendantin von Radio Bremen sagte: "Die neue Preiskategorie ist Ausdruck der Verbundenheit der Menschen mit der Berichterstattung vor Ort. Jeder nominierte Beitrag zeigt: Gute Regionalberichterstattung ist für die Menschen ein Anker in einer komplexen und krisengeschüttelten Welt".