Der Landwirt Eckerhard Hertz-Eichenrode bei der Fütterung seiner artenreichen Schafherde im Steig bei Riedöschingen. Foto: Herrmann

Eckehard Hertz-Eichen­rode ist nebenberuflicher Landwirt in Riedöschingen. Im vergangenen Jahr ­wurde der 63-Jährige bei der Wiesenmeisterschaft der Region Südschwarzwald/ Schwarzwald Baar mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

Blumberg-Riedöschingen – Für den hauptberuflichen Maschinenschlosser war die Auszeichnung, mit der nachhaltig wirtschaftende bäuerliche Betriebe herausgehoben werden, eine Bestätigung seiner Leistungen.

Naturgerechte Flächenbewirtung zahlreicher Grundstücke

Für den auf dem elterlichen Hof in Riedöschingen groß gewordenen und seit vielen Jahren in Blumberg wohnenden Landwirt aus Leidenschaft sind die Pflege seiner nachhaltigen Wiesen mehr als eine Nebenbeschäftigung. Seit über 30 Jahren beschäftigt er sich mit der naturgerechten Flächenbewirtung zahlreicher Grundstücke.

Rund 15 Hektar werden von ihm in intensiver Pflege im "Steig" bei Riedöschingen oder an der Länge südwärts Richtung Ried unterhalten. Auf den auf seinen Landstücken betriebenen Grasflächen wurde er mit seiner Blumenwiese am grenznahem Ried mit dem zweiten Platz bei der zum achten Mal ausgetragenen Wiesenmeisterschaft ausgezeichnet.

Mit der hohen Qualität seiner Fläche mehr als überzeugt

Der Wettbewerb des Naturparks Südschwarzwald wird in unterschiedlichen Regionen veranstaltet. Dieses Mal wurden Flächen im Schwarzwald-Baar-Kreis berücksichtigt. Preisträger Hertz-Eichenrode durfte sich neben der Urkunde auch über einen Gutschein für ein Abendessen bei einem Naturparkwirt freuen. Die Jury, die sich aus Experten aus den Bereichen Landwirtschaft und Ökologie/Naturschutz zusammensetzt, war nach einer Begutachtung und Begehung von der hohen Qualität seiner Blumenwiese mehr als überzeugt.

Zur Bewertung der Wiesen, Weiden und Feuchtbiotope werden eine hohe Artenvielfalt und eine schonende Wirtschaftsweise der Kulturlandschaft herangezogen. Im Einzelnen sind dies die Erhaltung der Wiesen als Lebensräume von Pflanzen und Tieren, der Schutz des Grundwassers und die Steigerung der Biodiversität. Ein weiteres Kriterium ist die akzeptable Futterleistung der Flächen.

Herde von reinrassigen Schafsorten

In seinem großen Wiesengelände im Riedöschinger Steig, wo Eckehard Hertz-Eichenrode eine weitere großflächige Blumenwiese, die nur alle fünf Jahre gemäht werden darf, unterhält, pflegt er auch eine Herde von reinrassigen Schafsorten. Mit den Kamerunschafen sowie den Heid- und Moorschnucken ist eine auserlesene Vielfalt von derzeit 14 Tieren zu bewundern. Der Bestand soll in den nächsten Wochen auf 25 Schafe erhöht werden.

Gedüngt von dem Mist der eigenen Tiere wird das Gelände naturverbunden erhalten. Gefüttert mit dem selbst geernteten Heu werden die Tiere auch regelmäßig von Eckerhard Hertz-Eichenrode mit Äpfeln zusätzlich versorgt. Der Eckehard Hertz-Eichenrode ist nebenberuflicher Landwirt. Auf dem großzügigen Gelände können die Schafe einen weiten Auslauf genießen. Umrahmt von einem unter Strom stehenden Zaun sind die Tiere bestens geschützt. "Auch bei uns könnte sich der Wolf ausbreiten", begründet er diese vorsorgende Maßnahme.

Mit Leidenschaft von nachhaltiger Bewirtschaftung überzeugt.

Mit seiner nachhaltigen Arbeit trägt er einen großen Anteil zu naturschutzrechtlichen Belangen bei. Deutschland werde von Brüsseler EU-Behörden eine bundesweite mangelhafte Umsetzung von Fauna-Flora-Habitats Richtlinien vorgeworfen und wurde aufgrund einer mangelnder Anzahl von Schutzgebieten zu einer hohen Strafe im vergangenen Jahr verurteilt, erläutert Hertz-Eichenode. Mit seinen Erhaltungsmaßnahmen besonders mit den Blumenwiesen verkörpere er auch eine Vorreiterposition. Mit viel Herzblut und ungebrochener Leidenschaft ist er von seiner nachhaltigen Bewirtschaftung überzeugt. Er musste auch schon gegen Widerstände kämpfen, erinnert er. Doch gebe ihm die Auszeichnung des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV) für seine zukunftsweisenden Einsatz mehr als recht.

Info: Vielfalt

Die Blumenwiesen in der Region sind vergleichbar mit den tropischen Regenwäldern, was ihre Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt und die natürlichen Ressourcen angeht. Ganz zum Wohle der oft unbeachteten, natürlichen Tierwelt. Diese hat es nicht leicht in diesen Zeiten, durch immer größer werdende Maschinen und immer weniger mit der Natur verbundenen und Wildtieren mitfühlender Menschen.